Partnersuche nur noch auf gleicher Bildungsstufe?
„In Singlebörsen wird jeder Geschmack bedient“, titelte der WESTEN heute – doch so recht schlüssig ist der Artikel nicht. Immerhin lernen wir, dass die Partnerwahl heute immer mehr „auf Augenhöhe“ stattfindet – in diesem Falle zwischen Partnern der gleichen Bildungsstufe. Dieses Phänomen ist zwar bekannt, wird aber selten so deutlich aufgezeigt: Seit sehr viele Frauen eine gute Bildung haben, ist das Heiraten auf gleicher Bildungsstufe üblich geworden. Für die Frauen wird es also schwieriger, „hinaufzuheiraten“, während es für Männer mit geringerer Bildung schwieriger wird, eine kluge Frau zu bekommen.
Ob das „Heiraten auf gleicher Bildungsstufe“ gesellschaftlich wünschenswert ist, muss allerdings hinterfragt werden – dadurch könnte eine Klassengesellschaft wiederbelebt werden, die wir in Deutschland eigentlich hinter uns gelassen haben.
Was im Artikel fehlt, ist ein Hinweis auf die Unterschiede zwischen Online-Partnervermittlern und reinen Singlebörsen, und auch die Probleme, die es auf der einen wie auf der anderen Seite gibt, werden weitgehend untergepflügt. Der Artikel liest sich ein bisschen zu sehr wie „leichtes und lockeres Shopping nach dem Partner“. Das ist Dating zwar auch, aber eben nicht im Kern – da ist es die verantwortliche Partnersuche.