Frauen im Kreuzfeuer: alles Ignorantinnen?
„Wenn Sie sehen würde, was man als Frau alles an E-Mail-Nachrichten bekommt, dann würden Sie vorsichtiger in Ihren Äußerungen über Frauen sein“, schrieb mir jüngst eine Dame, die offenbar empört war, welche Art von Männern sich für sie interessierte.
Das erklärt aber nicht, warum Frauen tauende von „echten“ Partnersuchenden Männern am langen Arm verhungern lassen.
«Die Krönung aber ist nach langem Briefwechsel und festem Termin zum ersten realen Treffen der Kontaktabbruch am Tag vorher mit der Begründung “Ich lege Wert auf höhere Matchingpunkte“ »
,
schreibt ein enttäuschter Partnersuchender auf „Jetzt“.
Natürlich fiel mir beim Schreiber sofort etwas auf: Er hat sich in vielen Fällen „hinhalten“ lassen. Wenn eine Frau nach einem „langen Briefwechsel“ (gemeint ist offenbar ein lang andauernder E-Mail-Verkehr) oder „nach wochenlangem Nachrichtenaustausch“ plötzlich den E-Mail-Austausch abbricht, dann hatte sie mehrere Fische an der Angel, die „erste Wahl“ waren, und die Fische zweiter Wahl hat sie noch ein bisschen schwimmen lassen.
Wenn der Satz „ich lege, Wert auf höhere Matchingpunkte“ tatsächlich so gefallen sei sollte, liegt mir allerdings das Wort „Zicke“ auf der Zunge, denn ein Mensch mit einem halbwegs intakten Selbstbewusstsein sieht zuerst den Menschen und dann die „Matchingpunkte“.
Hoffen wir also einmal, dass es ein Einzelfall war, und machen wie den Männern mal Mut: Wenn Frauen sich an Matchingpunkten festhalten wie an einem Rettungsring, dann sind sie voraussichtlich auch nicht sonderlich alltagstauglich.