Profile und Absichten
Online-Dating – Wie Sie 2010 sicher einen Partner finden – die große Serie (Teil sieben)
Da haben ich nun bereits so viel über Profile geschrieben, ohne Ihnen ein Geheimnis zu verraten, und das tue ich jetzt: Es gibt zumeist mehrere Seiten von Ihnen – Sie könne aber (jedenfalls pro Singlebörse) nur eine davon ins Internet stellen. Das bedeutet: Ihre Absichten sollten von vornherein klar sein und die Seite von Ihnen zeigen, die wirklich einen Partner sucht.
Lassen Sie mich die sein bisschen erläutern. Wenn Sie Abteilungsleiterin, 36, beruflich erfolgreich, selbstbewusst und durchsetzungsfähig sind und sich für romanische Musik und sündhaft teure Jugendstilfiguren interessieren und eine stille, aber durchaus erkennbare Neigung zu erotischen Spielereien haben, aber durchaus beabsichtigen zu heiraten und vielleicht schon bald Kinder zu wollen, dann müssten Sie spätestens jetzt fragen: „Wie kriege ich das alles unter einen Hut?“
Die berühmte Gretchenfrage ist nichts dagegen, nicht wahr? Hier fragt Sie plötzlich jemand aus heiterem Himmel: „Sagen Sie, wie wollen Sie es eigentlich in Zukunft mit Ihrem Leben halten?“
Sehen Sie – deshalb brauchen Sie eine Zielvorstellung, jedenfalls, wenn Sie nicht nur die Absicht haben, sich ein paar schöne Stunden mit Männern oder Frauen zu machen, sondern ernsthaft suchen wollen. Das Geheimnis liegt in zweierlei:
Erstens: Holen Sie mal tief Luft. Lassen Sie Ihre Gedanken einmal schweifen: Wo wollen sie mit Ihrer Absicht, einen Partner zu finden, in sechs Wochen sein? Wo in sechs Monaten? Und wo bitte in sechs Jahren?
Zweitens: Ein Plan ist gut, mehrere sind besser. Nehmen wir an, „Plan A“ ist, nach spätestens einem Jahr ausschweifenden Sexlebens mit Ihrem neuem Partner ein Kind zu zeugen und ihren Beruf mindestens vorübergehend aufzugeben. Wenn Ihr neuer Partner aber nach sechs Monaten sagt, das Sexleben sei prima, aber ein Kind käme nicht infrage? Was dann? Dann müssen Sie einen „Plan B“ haben.
Das ist Ihnen alles viel zu weit in die Zukunft gedacht?
Na schön, dann folgen Sie mir auf einem kürzeren Weg: Bleiben wir mal bei der Zielgeraden in der sechsten Woche: Welche persönlichen Ziele wollen Sie bis in spätestens sechs Wochen mindestens erreicht haben? Welche Ziele könnten Sie bei größter Anstrengung und viel Glück erreichen?
Wenn Sie sich solche Minimum- und Maximum-Ziele definieren, kommen Sie vermutlich nicht vom Weg ab. Sie können sich dabei durchaus auch mal eine Eskapade leisten. Wer nur auf Heirat und Kinder fixiert ist, verlernt oft, die Liebe an sich zu genießen, und wenn Sie dies auch für richtig halten, dann integrieren Sie es in ihre Ziele, das vielleicht lauten könnte: Ich möchte mindestens sechs nette Unterhaltungen und einmal ein schönes Liebeswochenende und wünsche mir als Maximum einen schönen, reichen und liebveollen Mann für die Zukunft mit Kindern – und dazwischen akzeptiere ich auch einen Kompromiss.
Sind die sechs Wochen vorbei, dann ziehen Sie Bilanz. Planen Sie nun die nächsten sechs Wochen als Phase zwei, wenn Sie noch keinen Erfolg hatten. Danach sollten Sie in festen Händen sein – wenn der Plan eingehalten werden konnte, hatten Sie nun zwölf Dates – mehr benötigen nur wenige Menschen.
So weit sind wir noch nicht, nicht wahr? Noch sind Sie bei Ihnen Plänen und Zielen, oder Sie sagen jetzt gleich: der Mann, der dies schreibt, der spinnt. Seien sie sich ganz sicher: Das tut er nicht.
Tatsache ist: Fehlende Ziele und das „verzetteln“ in den eigenen Absichten sind zwei der Hauptgründe für das Scheitern der Online-Partnersuche. Wie wäre es nun, einmal über die zuvor gestellet moderne Gretchenfrage nachzudenken? Falls Sie die vergessen haben, hier ist sie nochmals:
„Sagen Sie, wie wollen Sie es eigentlich in Zukunft mit Ihrem Leben halten?“