Lohnt sich ein Profilgenerator für Singlebörsen?
Ach wie schön wäre es doch, wenn man für sein Profil in der Single-Börse einfach einen Generator verwenden könnte, so, wie das Profil bei Online-Partnervermittlungen ja in den Tiefen der Bit- und Byte-Brutzelküche aus Psychodaten zusammengekocht wird.
Man kann es, und das Basic Thinking Blog hat es versucht und kam zu ganz brauchbaren Ergebnissen – meinte jedenfalls der Autor, obgleich er zugeben musste, bei vielen Bildfragen wahllos herumgeklickt zu haben, Zitat:
Nach der Hälfte der Fragen aus Zeitgründen einfach auf irgendein Bild geklickt habe und das Profil daher nicht ganz passt.
Wenn nun dennoch am Ende ein halbwegs stimmiges Profil herauskam, dann kommt bei mir ganz stark der Gedanke auf: Bei Zeitungshoroskopen stimmte auch immer „irgendetwas ein bisschen“ – warum sollte dies in der Wischi-Waschi-Psychologie der Onlinedienste anders sein?
Nun, ich habe selbstverständlich auch einen Test durchgeführt – und bei mir stimmte fast überhaupt nichts.
Am besten gefiel mir noch „Ehrgeizig mit einem gewissen Hang zum Perfektionismus“ , aber bereits da hapert es mit dem Perfektionismus ganz stark – meint wenigstens meine Frau über mich. Ein romantischer Träumer bin ich allerdings nun wirklich nicht – und auch meine Lust am Wandern in freier Natur sowie mein Hang zum Leben auf dem Lande sind nett zusammengedichtet, aber völlig unwahr.
Ich nehme dies als einen neuen Beweis dafür, dass psychometrische Verfahren, gleich, welcher Art, nur ein äußerst dürftiges Persönlichkeitsbild zeigen können. Bei mir jedenfalls hätte ein Zufallsgenerator kaum ein schlechteres Ergebnis gebracht.
Übrigens mache ich mir gerade intensiv Gedanken darüber, wie es eigentlich Menschen ergeht, die sich bei Online-Partnervermittlungen anmelden und dann ein Persönlichkeitsbild serviert bekommen, das ihre Persönlichkeit nicht im geringsten abbildet. Nun sagen Sie nicht, die meisten Menschen würden sich selbst so wenig kennen, dass sie sogar die Inhalte astrologischer Machwerke für bare Münze nehmen würden. Immerhin – darüber könnte man diskutieren.