Liebe ohne Grenzen in Europa –warum eigentlich nicht?
Heute hat mir bei „Herzklopfen“ etwas sehr gut gefallen: Armin Fischer schreibt über die Globalisierung in der Partnerwahl, die weltweit schon bei weiten fortgeschrittener ist, als sich so mancher in Deutschland träumen lässt:
Nach einer schwierigen Trennung eines bekannten fragt er den Hannoveraner:
Stammt Ihre Frau vielleicht aus einem anderen Kulturkreis?“ Darauf er: „Ja, aus Rosenheim!“
Diese kleine Anekdote mag zeigen, wie unterschiedlich Kulturen sein können: als geborener Bremer sehr ich in einer Britin beispielsweise eine Frau mit ähnlichen Wurzeln, in einer Rheinländerin aber eine Vertreterin des Pappnasentums erkenne, bevor sich beides als abgrundtiefes Vorurteil erweist.
Im Grunde ist es so: Weder Ost und West noch Nord und Süd sind unüberbrückbare Gegensätze, doch die tiefe Verankerung in der Volksseele, wie sie typischerweise an Stammtischen gelebt wird, ist ein Hinderungsgrund für Weltläufigkeit.
Es ist ja kein Zufall, dass man auf internationalem Parkett hauptsächlich recht gebildete Paare gemischter Nationalität trifft, die sich wesentlich leichter tun, die Last der Provinzialität zu überwinden. Es ist übrigens wundervoll, die Kinder solcher Paare zwei- oder gar dreisprachig aufwachsen zu sehen. Sie sind Träger der Hoffnung, dass es mit unserem gemeinsamen Europa und der positiven Globalisierung weitergehen wird.
Wer eine Partnerin oder einen Partner sucht, und sich nicht auf Deutschland beschränken will, dem sei zweierlei anzuraten: erstens, dass er mehr als andere damit rechnen muss, dass sich sein gesamtes Lebensumfeld verändert und zweitens, dass er sich mit dem Lebenspartner auf eine Sprache einigen muss. Aus meiner Sicht ist es richtiger, zunächst einmal in unserem Europa zu versuchen, weil hier die Grenzen schrankenlos sind.
Übrigens sind Online-Partnervermittler und Singlebörsen nicht unbedingt die besten Möglichkeiten für junge Singles, sich einen Auslandspartner zu suchen: Viel besser ist es, auf die inzwischen zahllosen Möglichkeiten zurückzugreifen, beruflich zeitweilig in andere Länder des EU-Inlands zu gehen und dort die passende Partnerin oder den passenden Partner kennenzulernen. Insbesondere in Osteuropa ist die Chance auf eine gebildete, sinnliche, kinderliebe und dennoch emanzipierte Frau sehr groß – und es gibt keinen Grund, sie nicht wahrzunehmen.
Für uns EU-Inländer hat Europa keine Grenzbalken mehr – und es wäre töricht, wenn wir die Grenzlatten jetzt als Bretter vor dem Kopf hätten. Liebe ohne Grenzen in Europa? Ja, warum denn eigentlich nicht?