SMS-Abzocke bis zum Ruin war offenbar einkalkuliert
Der Prozess gegen die Betreiber von Flirt-SMS-Chats ist noch am Laufen, aber was in der Presse bislang wenig berichtet wurde, ist dies: Im Prozess vor dem Kieler Landgericht wurden Arbeitsanweisungen verlesen, die genau beschreiben, wie „erfolgreiche Animateure“ mit ihren Kunden umgehen sollen. Dabei setzt man offenbar ganz bewusst auf Männer, die „minderbemittelt seien“ von Anfang 20 bis über 60 Jahre“, die auf anderen Wegen „keine Partner mehr finden würden“. Außer „geistig Zurückgebliebene wurden auch „Jungfrauen“ und „gescheiterte Existenzen“ genannt. Dies Kunden würden „bis zu ihrem Ruin“ auf dies SMS antworten.
Allerdings kamen offenbar auch „normale Suchende“ zwischen 30 und 60 Jahren als Opfer infrage. In der Arbeitsanweisung hieß es demnach, „wenn wir gut mit ihnen umgehen, werden sie uns lange erhalten bleiben“.
Partnersuchend sind also ebenfalls akut gefährdet, auch wenn sie nicht zu den „geistig Minderbemittelten“ zählen. Der beste Rat, den man geben kann: Nie auf eine SMS-basierte „Beziehung“ einzugehen, sondern in Singlebörse gehen und sich dann so schnell wie irgend möglich ohne SMS in der Realität zu verabreden.