Die Monogamie – hat sie heute noch Sinn?
Die lebenslängliche Ehe in Treue mit einem einzigen Partner hat eine lange Geschichte. Sie ist im Laufe der Jahrhunderte zu einem moralischen und kulturellen Standard geworden. Der Haken an der Sache ist nur, dass sie beinahe immer verherrlichend erzählt wurde.
Tatsache ist, dass die „eheliche Treue“ von den ältesten Bibelstellen bis hin zur Blütezeit der bürgerlichen Epoche und ihrer fassadenhaften Scheinmoral nie wirklich ernst genommen wurde. Zwar hielt man die Ehe in früheren Zeiten ein Leben lang hoch, doch lagen die Auswege nah: Sklavinnen und Bedienstete sorgten dafür, dass die Männer ihre Lüste daheim befriedigen konnten, und an Huren für den aushäusigen Bereich mangelte es selten in einer Kultur. Im Bürgertum bot sich für Herren neben dem Personal auch noch ein reich sprießendes Angebot von Halbweltdamen, Ladenmädchen und Modistinnen an: Keine eigentlichen Huren, sondern „Frauen, die es nicht so genau nahmen“ mit dem verschenken ihrer Gunst.
Damen mussten sich schon etwas mehr zutrauen, wenn sie dem ehelichen Alltag entwischen sollten. Vor der bürgerlichen Epoche wurde ihnen dieses stark erschwert – aber als das Bürgertum in Blüte stand und um die Familie herum die Fassade der Reinheit aufgebaut wurde, konnte manche Frau dahinter heimlich ein lustvolles Sexualleben aufbauen: Junge Leutnants und andere amouröse Herren fanden sich reichlich – und dann und wann nahm man auch einmal Geld. „Das Nadelgeld aufbessern“ wurde zu einem deutschen Schlagwort, während man in Frankreich sagte, dass „Madame gelegentlich gewissen Geschäften nachgehe“.
Die „große Diskussion über Monogamie, Polygamie und Polyamorie und natürlich den populären Seitensprung verlegen wir demnächst in die neue Liebeszeitung – und da kommt dann alles zur Sprache: Was in schwarzen und roten Büchern darüber steht, wie die Kultur- und Kirchenfürsten darüber denken und natürlich was die Wissenschaft einerseits und das Volk andererseits dazu zu sagen haben.
Monogamie – ist sie realistisch,sinnvoll oder gar notwendig?
Wir versuchen eine Antwort. Bald – in der Liebeszeitung – ab 16. November 2009 eine ganze Woche lang. Wenn Sie schon eine Meinung dazu haben, dann schreiben sie einfach an die gemeinsame Redaktion von Liebepur und der Liebeszeitung: .