Letzter Halt Sensationslust – Sex und Kids
Der Tagesspiegel schreibt in der heutigen Ausgabe, was andere nicht sagen mögen – nämlich wie die heutige Sendung „Letzter Halt Sex – Kids am Abgrund“ ( ARD, heute 23.30) zu beurteilen ist:
„… wenn man es so komprimiert und kommentarlos tut wie diese Dokumentation, läuft man Gefahr, die Jugendlichen auszustellen wie einst die Hottentotten-Venus: als wilde Sexwesen aus dem fremden Bezirk.“
Ich persönlich wäre nun gar nicht so kritisch, wenn ich Horrorgeschichten über die sexuell verwahrloste Jugend nicht bereits seit fast 50 Jahren hören würde – damals, als irgendein durchgeknallter Sozial-Gutmensch einen Vortrag darüber hielt, dass sich bereits 13-jährige prostituierten und dabei ganze Schulklassen mit Geschlechtskrankheiten infizieren würden. Es sollte uns damals als Mahnung dienen, nicht diesen Weg zu gehen, sondern den der Keuschheit und Demut.
Persönlich habe ich niemals derartige Menschen kennengelernt – sie waren mir also nur aus dem Vortrag bekannt. Genau so wird es heute vielen Fernsehzuschauern gehen – sie werden niemanden kennen, der so ist, und vermutlich auch nie jemanden treffen. Fragt sich, für wen der Film gemacht wurde? Für die Leute mit Betroffenheitskorsetts? Oder ist es der „letzte Halt“ für ein paar versprengte Nachteulen, die nach Lustsensationen gieren?
Die Botschaft, die hinter der Sendung steht, ist übrigens recht fadenscheinig: Das Internet ist schuld – dort werden die Jugendlichen mit Pornografie konfrontiert. Toll, dass heute das Internet jederzeit den Buhmann geben darf – früher waren es noch BRAVO und TWEN.
Dazu auch ein Artikel in meinem kritischen Blog „wortwechsler.