Wie funktioniert die Flirt-Abzocke?
Flirt-Abzocke ist so einfach, weil man es den Betrügern einfach macht: SMS- und Telefon-Mehrwertdienste sind schnell und problemlos eingerichtet, und dann kann es losgehen – zunächst mit der Hand am Arm, dann mit technischen Hilfsmitteln.
Man braucht dazu vor allem einen Fälscher, der künstliche Profile erfindet und sie in kostenlose Flirt- und Partnerbörsen stellt. Wer die betreffende künstlich erschaffene Person (meist eine attraktiv Frau) kontaktieren will, muss eines von drei Dingen tun:
Eine SMS mit Mehrwertcharakter (Zusatzkosten) versenden
Eine Mehrwert-Telefonnummer anrufen
Ein E-Mail-Abonnement kaufen, für das einige Email an eine dem Nutzer unbekannte E-Mail-Adresse weitergeleitet werden.
Der Trick ist immer der Gleiche: Benutzer lange bei der Stange halten, viel Geld aus ihm herauslutschen und „leider“ nie Zeit für ein Treffen haben. Dabei kommen im Handumdrehen Summen von 10 Euro, aber auch durchaus von 100 Euro und mehr zusammen. Soweit SMS betroffen sind, halten sich die Abzocker Autoren, die jede beliebige sexuelle Rolle und selbst verständlich auch beide Geschlechter spielen können. Telefonkontakte werden entweder über vorher angeworbene Amateurinnen abgewickelt, denen ein Teil des Gewinns versprochen wird, oder über für diesen Zweck beauftragte Telefon-Hotlines.
Die Opfer sind in der Regel sehr junge, meist naive und vor allem geizige Männer, die glauben, über kostenlose Flirtbörsen besser Kontaktmöglichkeiten zu haben als über bezahlte, und die sich nicht die Mühe machen wollen, E-Mails zu verfassen. In den Fällen von Betrug über Mehrwertdienste fällt allerdings auch ein Schlaglicht auf die Betreiber der Dienste selber, die ja bekanntlich mit großen Namen glänzen – aber das ist ein sehr heikles Thema, das von Presse und Fernsehen schon oft aufgegriffen wurde.