Wann und wie ist man Braut?
Eine Braut wird man am Tag der Verlobung, nicht etwa am Tag der Eheschließung oder gar Hochzeit, wie dies vielfach behauptet wird. Da sich der Tag der Verlobung nur dann feststellen lässt, wenn es eine offizielle Ankündigung gibt, kann jeder Mann von seiner Freundin als von seiner Braut sprechen, wenn man sich intern einig ist, ein Paar zu werden.
Die Zeit von der Verlobung bis zur Heirat heißt die Brautzeit, das Paar heißt dann „die Brautleute“. Die fehlerhafte Annahme, eine Frau sei die Braut am Tag der Eheschließung, rührt aus den religiösen und weltlichen Ritualen her, die bei den Hochzeitsfeiern üblich sind, zum Beispiel die Ansprache „liebes Brautpaar“.
Es ist also richtig, wenn ein verlobter Mann von „meiner Braut“ spricht.
Falsch ist hingegen eigentlich, wenn eine Frau, die bereits geheiratet hat, in der Kirche als „Braut“ angesprochen wird – dies ist ein Überbleibsel der früheren Hoheitsrechte der Kirche, die Trauung zu vollziehen. Es hat sich jedoch so eingebürgert, dass man die Frau während der gesamten Hochzeitsfeierlichkeiten, auch bei der weltlichen Hochzeitsfeier, noch als „die Braut“ ansieht.