Kommt die vornehme Blässe zurück?

Neulich ist es passiert: Die Bedienung in einem badischen Gasthof zeigte sich mit perlweißer Haut, die offenbar nie die Sonne gesehen hatte – und faszinierte dabei ihre Gäste. Hätte sie statt des dirndlähnlichen Trachtenkleides ein Goth-Montur getragen, wäre sie wahrscheinlich auch als Vollmitglied dieser Subkultur durchgegangen.

Also – kommt die vornehme Blässe zurück?

Nicht ganz meinen die Beobachter der weiblichen Schönheitsideale. Nach einer Studie der Marketagent.com Schweiz AG verzichtet beispielsweise rund die Hälfte der Bevölkerung in der deutschen Schweiz darauf, im Sommer „braun gebrannt“ zu sein. Und nur noch rund jede (oder jeder) Dreißigste setzt sich ohne ein Schutzmittel der Sonne aus. Die wichtigste Zahl: 47.2 Prozent der befragten Deutschweizer(innen) sagten, dass die Sonnenbräune für sie „überhaupt nicht oder eher weniger“ wichtig ist.

Freilich ist damit noch nicht gesagt, dass die vornehme Blässe zurückkehrt – aber wer sich ein bisschen abheben will vom Mainstream, dem kann schon jetzt empfohlen werden, sich mal etwas blasser zu schminken – das allerdings wirkt nur bei Frauen sinnlich. Die Sinnlichkeit perlweißer weiblicher Haut wird in Deutschland vor allem im Märchen gelobt: Schließlich war einer der drei Eigenschaften der schönsten Märchenfrau aller Zeiten, so „weiß wie Schnee“ zu sein.

Die Studie zeigte im Übrigen, welches nach Auskunft der Befragten die beliebteste und bewährteste Sonnenschutzmarke in der Deutschschweiz ist: Nivea.