Der Klerus und die Moral
Nebenfrauen im biblischen Herrscherhaus, lustvoller Sex mit Sklavinnen, königlicher Ehebruch und was dergleichen mehr ist – um sich dies erläutern zu lassen, brauchen Sie keine Pornoseite, sondern nur ihr dickes schwarzes Buch und etwas bildliche Vorstellungskraft. „Natürlich, natürlich“, werden Sie sagen, „wenn man es denn so vereinfacht, kann man alles in den Dreck ziehen“ … doch ich vereinfache niemals und ich kenne ihr Buch.
Es ist einfach so, dass uns der Klerus und die mit ihnen verschwisterten evangelikalen Gutmenschengruppen nach wie vor anhand des schwarzen Buches gerne erklären möchten, was moralisch ist und was nicht. Das ist besonderes befremdlich angesichts der Tatsache, dass katholische Priesrer im 21. Jahrhundert immer noch nicht heiraten dürfen, obwohl das schwarze Buch ausgerechnet davon nicht sagt. Dazu sollte man nun wirklich mal bedenken: Was ist denn nun moralisch? Diese Vorgänge in Irland oder der böse, böse, voreheliche Geschlechtsverkehr? Oder was denn nun?
Egal, was diese Kirche sagen wird, eine wird sie in jedem Fall tun: Sie wird behaupten, das alles läge schon lange zurück, und heute würde dergleichen nicht mehr vorkommen. Betretene Bischöfe werden etwas zerknirscht vor die Kamera treten, und bald wird das irische Volk wieder vergessen haben, was geschehen ist.
Da lese und sehe ich doch gerne Betty Bowers, Amerikas „Beste Christin“ und Ihnen sage ich: Nur im Angesicht der Wahrheit kann man glauben – im Angesicht der Lüge niemals.
Betty habe ich über DIE ZEIT gefunden, die wieder bei EM and LO fündig wurde.