Wenn angeblich attraktive Frauen zurückgewiesen werden
Frauen reagieren besonders sensibel auf Zurückweisungen wegen ihres äußeren Erscheinungsbildes – dies wollen Psychologinnen in einer Studie der Universitäten von Buffalo und Kent festgestellt haben.
Innerhalb der Studie wurden 106 Frauen und 114 Männer befragt. Die Probanden bestanden allerdings ausschließlich aus Studentinnen und Studenten zwischen 18 und 33 Jahren, was die Studie von vornherein fragwürdig erscheinen lässt.
Das Ergebnis: Der selbst auferlegte Druck, attraktiv sein zu müssen, fördere keinesfalls die gesellschaftliche Anerkennung, sondern versperre eine „positive Entwicklung“.
Stellt man nun wieder den Zusammenhang mit der ersten Aussage her, so müsste es eigentlich heißen: „Frauen, die sich unter Druck setzen, um attraktiv zu erscheinen, leiden stärker unter Zurückweisung als wirklich attraktive Frauen“ – das allerdings wurde in der Studie so nicht geschrieben – es hätte den Studienaufwand wahrscheinlich nicht gerechtfertigt.
Wie sieht die Sache im wirklichen Leben aus?
Eine der entscheidenden Tatsache des Lebens ist, dass die Annahme „ich wurde, zurückgewiesen obwohl …“ eine der typischen Aussagen ewiger Verlierer ist. Die einzig berechtigte und fundierte Aussage ist: Ich wurde zurückgewiesen, weil …“, was allerdings ungleich schwerer festzustellen ist.
Im vorliegenden Fall könnte man also sagen: „Ich wurde zurückgewiesen, obwohl ich doch so attraktiv bin“. Der Prozess, der dabei im Hintergrund ablief, könnte aber auch so beurteilt werden:
„Er sah sie, und er erkannte schnell, dass sie eine künstliche Attraktivität wie ein Kleid spazieren trug. Also versuchte er, andere Eigenschaften an ihr zu finden, die für sein Leben interessant waren. Dabei stellt er fest, dass sie offenbar nirgendwo wirklich geankert war, sondern ein frei flottierendes Leben in ihren Illusionen führte. Da er aber eine Frau für seinen weiteren Lebensweg suchte, wies er sie zurück“.
Das Beispiel zeigt, warum die Aussage: „Ich wurde zurückgewiesen, obwohl …“ vollständiger Unsinn ist. Kaum ein Mann wird einer Frau die Wahrheit sagen: „Du hast eine aufgeschminkte attraktive Fassade, hinter der ein ängstliches kleines Mädchen hervorlugt das geliebt werden will“.
Übrigens will ich hier netterweise noch die Parship-Beraterin (aus der österreichischen Pressepublikation) Caroline Erb erwähnen, die dies sagte:
„Menschen, die sich auch über … Charaktereigenschaften definieren, trifft eine Zurückweisung meist nicht so hart. Je selbstbewusster ein Mensch ist, desto weniger Einfluss haben etwaige Schönheitsmakel„.
Nun, was denken Sie?
Bild (oben) © 2008 by meL
Pressemeldung: PARSHIP (AT) PR.
Originalbericht: Science Daily
Für Psychologieinteressierte: Der Text aus Sociocultural Influence And Appearance-based Rejection Sensitivity Among College Students. Psychology of Women Quarterly, 2009; 33 (1)