Die WELT, die Wirtschaft und die Impotenz
Kein Wunder, dass es der Wirtschaft so schlecht geht: Sie sind schuld. Jawohl, Sie und nur Sie. Denn sie rauben der Wirtschaft 65,3 Milliarden Euro, indem sie über Impotenz grübeln. Steht nicht in der BILD, sondern in der WELT. So bei „Einskommanochwas“ Arbeitsstunden gehen dabei täglich verloren. Es wäre interessant zu wissen, wie viel Arbeitsstunden durch guten Sex verloren gehen – Nachträume am Montag, beispielsweise oder durch das Nachdenken über zu guten Sex aka Schwangerschaften oder vielleicht durch Seitensprünge im Büro. Wie wäre es, WELT? Wäre das nicht ein adäquates Thema für ihre Kulturredaktion?
Ich hätte das gar nicht hier, sondern anderwärts geschrieben, wenn dort nicht die Quelle durchscheinen würde: Die Worte „der renommierten Anthropologin Helen Fisher“ werden praktisch nur von einer einzigen Singlebörse zitiert. Nun, die nämliche Frau Fisher weiß, dass „Angst vor Jobverlust zu steigender Dopaminausschüttung im Gehirn“ führt – und diese wieder zur Mitgliedervermehrung bei den Singlebörsen.
Ich frage erst gar nicht, wie viel Verluste der Wirtschaft durch „Angst vor Jobverlust“ entstehen, oder wie toll sich das Wort „Dopaminauschüttung“ liest. Ich frage mich nur noch: Hat die WELT so etwas nötig?