Diese Woche (21) in Dating: Männer, seid ihr noch zu retten?
Diese Woche war Vatertag aka Christi Himmelfahrt – und siehe, ich verkündige euch große Freude: Die Deutschen Männer wollen zu 92 Pozent geblendet werden – sie gieren nach ihrer Traumfrau und meinen blauäugig, dass sie diese wohl auch finden würde, Männer, sagt mal, geht´s noch? Da können sich eigentlich nur die Psychotherapeuten freuen, zu denen diese Männer wohl früher oder später gehen müssen, falls sie diese Krankheit nicht schnell überwinden. Übrigens wollen 30 Prozent der Männer sich einen gewissen Jesus von Nazaret als Vorbild nehmen. Nichts dagegen – nur kennen die eigentlich seine wirkliche Lebensgeschichte? Sagt man, Männer, seid ihr eigentlich noch zu retten?
Nein, das alles stammt nicht aus dem Gemeindeblättchen und nicht aus der einschlägigen Boulevardpresse, sondern aus der Feder des „Forschungsprojekts der Gemeinschaft der Katholischen Männer Deutschlands und der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland“ und wurde als solches vom Bundesfamilienministerium veröffentlicht. Warum ich so etwas überhaupt lese? Weil etwas über euer Aussichten zur Partnerwahl drin steht, Männer: Sie sind mies. Falls die Studie denjenigen Wahrheitsgehalt haben sollte, die Studien üblicherweise haben: Don´t worry. Falls sie der Realität entsprechen sollten, bekommen die Online-Partnervermittler demnächst noch mehr Zulauf: Der Markt würde dann ein Käufermarkt für die Frauen. Übrigens nehmen viele Journalisten Bezug auf die Studie, unter anderem auch ein Männermagazin.
Apropos Boulevardpresse: Vatertag bedeutet Saufen und anschließend von der Ehemieze in Dessous empfangen werden. Hört ihr das Rülpsen und reicht ihr die Bierfahne, Ehefrauen? Da wundert mich beinahe nichts mehr, nicht einmal die Studie. Ich hoffe nur, Sie alle haben den Vatertag gut überstanden und sind nicht versehentlich Vater geworden bei ihrem Seitensprung.
Un nochmal Traumfrauen. Mein Gott, dies hätte ich doch beinahe vergessen: Leute, die fast niemand mehr kennt, nehmen an einer Kuppelshow im Fernsehen teil: eine Dschungelkönigin mit losem Mundwerk, eine Rap-Königin mit schlechten Manieren und eine angeheiratete Hohenzollern-Prinzessin. Die Leute vom Sender haben wirklich komische Vorstellungen davon, welche Frau für einen Traum infrage kommt. Nick, Setlur und von Hohenzollern sind die Nachnamen. Wer sie nicht kennt, hat nichts versäumt.
Als ob das nun nicht genug wäre, veranstaltet auch die Konkurrenz ein Gedöns ähnlicher Art: Dort stellt sich eine Plattenauflegerin und dreifache Mutter vor die Kamera – eine gewisse Giulia Siegel, die man angeblich kennen muss.
Ansehen musste man sich nun wirklich auch das diesjährige Songfestival. Deutschland stellte Frau von Teese auf die Bühne, aber nicht zum Singen, versteht sich. Warum sie sonst da war? Keine Ahnung, vielleicht, damit man ihre zuvor angekündigten nackten Brüste nicht sehen konnte. Was die Männer diesmal wollten, war offenbar wieder eine „Traumfrau“, nämlich die Mädchendarstellerin Yohanna, die auf Platz 2 landete.
Für die Liebepur brechen schlechte Zeiten an, falls sich der Liebeskitsch durchsetzt: Bisher waren wir immer noch der Meinung, dass der eine oder andere Partnersuchende mit einer Kombination aus Gefühlswallungen und Verstand sucht. In diesem Sinne: Halten wir es weiterhin mit Josephine Baker: „Auf Ihre Art, mein Herr, zahlen Sie das Doppelte“ – und wenn es nur an Erfahrung ist.
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