Dates sind keine Flirts – oder wie die Sprachverhunzer arbeiten
Dates und Flirts auseinander zu halten, fällt víelen Deutschen offenbar schwer – sind doch beides Begriffe aus der englischen Sprache. Da wundern wir uns auch nicht mehr, wenn solche Sätze über „Verabredungen mit der neuen Bekanntschaft“ in Zeitschriften erscheinen: „Natürlich darf auch an anderen Tagen geflirtet werden. Aber Samstag ist nun mal für die meisten der Tag mit der meisten Zeit, der meisten Lust und den meisten Veranstaltungen“. Es ist übrigens keine Redaktionsweisheit von Mens Health, sondern die Aussage eines Flirttrainers.
Überhaupt finden wir, dass die Branche den Begriff „Flirt“ ganz schön strapaziert – so nach dem Motto: „Was ein Flirt ist, bestimmen jetzt Flirttrainer“. Allerdings kann man dies auch einigen Singlebörsen anlasten, die ebenfalls in falschem Sinnzusammenhang vom „Flirt“ reden.
Müssen wir wirklich mal WIKIPEDIA zitieren?
„Ein Flirt ist eine erotisch motivierte Annäherung zwischen zwei Personen. Dabei wird ein unverbindlicher, oberflächlicher Kontakt hergestellt.“
Sehr anschaulich ist der Begriff übrigens auch in unserem Lexikon definiert.
Allerdings nützt Ihnen und uns überhaupt nichts, Wörter noch in der tatsächlichen Bedeutung zu kennen – denn die Dampfwalze „Internetkommerz“ macht alle Wörter platt. Was sagte noch Humpty Dumpty?
`The question is,‘ said Alice, `whether you can make words mean so many different things.‘
`The question is,‘ said Humpty Dumpty, `which is to be master – – that’s all.‘
Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist: Alice sagt dem Sinn nach, dass es die Frage wäre, ob man einem Wort unterschiedliche Bedeutungen geben könne, worauf Humpty antwortet: „Es kommt nur darauf an, wer die Macht hat – das ist alles“.