Mutter auf Partnersuche: Schlechte Karten?
Mütter, die ihre Kinder allein erziehen müssen, haben es üblicherweise schwer bei der Partnersuche. Die Gründe dafür sind oft aufgezählt worden – sie bewegen sich zumeist eher auf der pragmatischen als auf der emotionalen Ebene. Tatsächlich sehen Männer auf Partnersuche in den Kandidatinnen zuerst die Frau als begehrenswerte Partnerin, dann die Lebensgefährtin und erst dann die Mutter. Als hinderlich erweist sich vor allem eine mögliche Berufs- und Perspektivlosigkeit auf Dauer. Wer keinen Job hat, aber dennoch glaubt, den eigenen Wohnort nicht verlassen zu können, wer dazu schlecht ausgebildet oder motiviert ist und letztendlich noch ein Kind hat, fällt eindeutig aus dem Raster der partnersuchenden Männer. Es ist also, wie auch viele Studien beweisen, nicht das Kind allein, das eine Beziehung erschwert.
Typische Hinderungsgründe sind:
– Die Frau hat keinen Beruf mehr und auch keine Aussicht, wieder in Arbeit zu kommen – das ist ganz schlecht, denn die zukünftige Familie ist von vornherein wirtschaftlich geschwächt.
– Hat die Frau mehrere Kinder, so sind diese möglicherweise sowohl eine wirtschaftliche wie auch eine emotionale Belastung für den neuen Mann, die er nur selten tragen will.
– Hat sie eine Tochter im Teenageralter, so konkurrieren beide Frauen zumeist so heftig, dass ein Mann leicht zwischen die Mühlsteine geraten kann. Kaschiert wird diese Konkurrenz oft hinter alltäglichen Erziehungsproblemen, die ebenso lästig sind.
– Hat die Frau bereits Kinder von mehreren Vätern, so will man zumeist nicht der Nächste sein, dem die Vaterschaft „passiert“.
Weitere Hinderungsgründe ergeben sich aus der Geisteshaltung:
– Fühlt die Frau sich als verlassen, hasst sie ihren Ex-Mann oder fühlt sie sich durch die Situation an den Rand der Gesellschaft gedrängt, so wird sich dies auch durch eine neue Beziehung kaum ändern. Man heiratet nichts als Probleme.
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Wann nützt nun aber Online-Dating?
Außerhalb der großen Städte ist Online-Dating eine Sache für Menschen, die bereit sind, ihren bisherigen Wohnort in Frage zu stellen, gegebenenfalls auch aufzugeben. Man darf nicht erwarten, dass der beste passende Partner zwei Blocks weiter wohnt. Online-Dating nützt der alleinerziehenden Mutter also nur, wenn sie nicht am Standort klebt – es sei denn, sie würde in einer Großstadt wohnen und viel Glück haben. Indessen kann die Frau über Online-Dating jederzeit lockere, nicht auf die Ehe ausgerichtete Beziehungen aufnehmen – was in der Praxis auch fast alle Alleinerziehenden tun, auch wenn sie dies nicht anstreben.
Die großen Agenturen und Singlebörsen haben zahlenmäßig einen hohen Anteil an Singlefrauen mit Kindern. Es besteht also nicht der geringste Anlass, auf Spezialsinglebörsen zurückzugreifen. Nur, wer bewusst eine Patchwork-Familie sucht und nicht am Standort klebt, könnte bei solchen Börsen einen gewissen Erfolg haben.
Das Fazit? Perspektivlose Mütter mit Kindern sind für ledige Männer ohne Kinder eher eine Bedrohung als eine Option – es sei denn, die Kinder wären sehr jung. Männer mit Kindern, die eher selten sind, könnten sich aber mit der Singlemutter zu einer Patchworkfamilie zusammentun – das ist allerdings bei den meisten Singlemüttern eher ein Wunschtraum, denn diese Männer können aus vielen Frauen wählen. Also: Warten, bis die Kinder groß genug sind, um aus dem Haus zu gehen – und dann einen neuen Mann suchen – oder sich ein Leben einrichten, das kleine Nischen für die Liebe freilässt.