Verführung oder Rekrutierung im Internet?
Eines der heikleren Themen beim Dating – und es passt sehr gut zum Wochenthema dieses Magazins – ist die Frage, ob Menschen bei Dates „gefährdet“ sind, zu bestimmten erotischen Praktiken verführt zu werden oder gar für erotische Zirkel rekrutiert zu werden.
Zunächst einmal: Alles hat es irgendwann einmal gegeben. Doch die gezielte Online-Rekrutierung von persönlichkeitsschwachen Menschen zu homoerotischen oder so genannte sadomasochistischen Aktivitäten (diese beiden werden am meisten verdächtigt) ist relativ selten.
Die Behauptungen, dass erwachsene Menschen „rekrutiert„, „sexuell abhängig gemacht“ oder auf andere Art heftig verführt wurden, kommt meist von den ehemaligen Beziehungs- oder Ehepartnern. Es ist dann immer schwierig, ihnen zu sagen, dass sich Menschen auch aus freiem Willen auf „sonderbare“ erotische Aktivitäten einlassen. Dass Ehepartner davon zuvor oft nicht das Geringste bemerkt haben wollen, weiß jeder Paarberater.
Bei Partnerdiensten dürfte die Möglichkeit der Rekrutierung seltener gegeben sein als bei Flirtdiensten – doch auch bei diesen wird meist klar gesagt, was für eine Person gewünscht wird – und man meist auch die Identität leicht feststellen kann, wenn man sich Mühe gibt. Problematischer ist die Sache schon bei Anzeigendiensten, da hier in der Regel nicht einmal eine Selbstkontrolle der Mitglieder möglich ist. Damit ich nicht falsch verstanden werde: es gibt Gefahren – aber darüber habe ich an anderer Stelle schon häufig geschrieben.
Dieses Thema ist so umfassend, dass man ganze Artikelserien darüber schreiben könnte – doch was meinen Sie?
