Nur minimale Erfolgsaussichten für das Speed-Dating
Der Persönlichkeitspsychologe Jens B. Asendorpf (58) hat mit seinen Kollegen von der Humboldt Universität Berlin herausgefunden, dass Speed-Dating einen relativ miesen Erfolg hat. Laut Eigenangaben wurde dabei nicht nur der Kurzeiteffekt, sondern auch die Langzeitwirkung untersucht. Demnach betrug die Erfolgsquote minimale 4,5 Prozent, was die Partnerschaft anging und 6 Prozent, soweit Sex betroffen war. Bei der Partnerschaft bestand also eine Chance von 1:22 – sie wäre vermutlich bei Zufallsbekanntschaften kaum niedriger gewesen.
Soweit die Nachrichten, die unser Team gar nicht anders erwartet hätte. Die etwas merkwürdige Nachricht besteht darin, dass dies heute in langatmigen, von der dpa (Deutsche Presse-Agentur) in die Welt gesetzte Nachricht in einem Artikel über Dark-Dating verwendet wird. Zumindest hier bei der Liebepur hat dies einen etwas schalen Nachgeschmack hinterlassen.
Witzig hingegen fanden wir eine Anmerkung des Professors selbst, der schreibt: „Ich werde … Speeddating mit anderen nichtkonventionellen Formen der Partnersuche vergleichen, insbesondere online Dating“. Mh, Herr Professor, woran denken Sie eigentlich, wenn Sie das Wort „konventionell“ in den Mund nehmen? An die vormosaische Zeit, die mosaische Zeit, die Christianisierung, das Mittelalter, die Neuzeit, die Arbeiterjugend – oder eventuell nur an das Bürgertum? Na? Wir wären hier wirklich auf eine Antwort gespannt.