Sonderbar – Geschlechterspiele
Frau ist gerne Frau und Mann ist gerne Mann – zumeist jedenfalls. Doch manche Männer wollen wissen, wie attraktiv sie als Frauen sind, während wenige Frauen sich darum kümmern, wie sie sich wohl als Männer machen würden – allerdings scheint da etwas in Bewegung zu kommen.
Männer? Bei den Kumpels müssen sie immer den Macho raushängen, Gefühle sind nicht gefragt, Sentimentalität schon gar nicht. Das ist freilich schwer durchzuhalten – und so gärt der Untergrund, fällt der Blick in den Kleiderschrank von Frauen, in denen weiche Wäsche und schöne Röcke zum Betrachten einladen – wie wäre es, einmal Strapse zu tragen und dazu Nylons? Sie haben wahrscheinlich schon davon gehört – hochhackige Schuhe, Perücken, falsche Brüste und selbstverständlich ein stattlicher Schminkkoffer – falls der Mann es wagt. Homosexuell will er deswegen nicht sein – es geht ihm um die Sensation, als Frau verkleidet zu sein – und auch so behandelt zu werden.
Frauen stehen dieser Art von Männern nicht sonderlich positiv gegenüber – dennoch spielen Sie hin und wieder gerne das Spiel, solange es denn beim Spiel bleibt. Wer behauptet, viele Frauen hätten Freude daran, Männer zu feminisieren, möglicherweise noch zwangsweise, ist auf ein urbanes Märchen hereingefallen.
Wenn Frauen selbst Männerkleidung tragen, wollen sie männlich wirken – die Verkäuferinnen und Verkäufer in Herrenoberbekleidungsgeschäften wissen mehr darüber, melden eine wachsende Anzahl von Frauen, die sich auffällig für Herrenanzüge interessieren – nicht alle von ihnen haben lesbische Tendenzen.
Das Spiel mit den Geschlechtern bleibt allerdings eine Affäre für Gentlemen: als Jüngling in Frauenkleidern erzogen zu werden und so auch die ersten erotischen Erlebnisse zu haben, ist eine typische Variante der englischen erotischen Literatur.
das Wochenthema diese Woche: erotische Sonderwünsche
