Warum US-Flirtanleitungen in Deutschland erfolglos sind
Wer US-amerikanische Flirtanleitungen liest, kommt hin und wieder ins Grübeln: „Was, die sitzen da einfach in Bars herum und räumen die Frauen ab?“
Nun, das Erste, was einem dabei einfällt, ist eigentlich nicht, dass die Damen die dummen Sprüche bereits ein paar Dutzend Mal gehört haben müssen, sondern man stellt sich die Frage: „Ja, wo gibt es denn „bei uns in Wanne-Eickel“ (oder Oldenburg ind Oldenburg oder Weil am Rhein) – und dann kommt Mister Großsprecher und sagt – ja, bei euch dort in der Provinz natürlich nicht, aber in München, Berlin und Hamburg – da sitzen die Mädchen nur so herum und warten alle darauf, gepflückt zu werden wie die Gänseblümchen.
Warum ich das alles schreibe? Weil heute ein entsprechender Artikel in der Financial Times Deutschland stand – ja sicher, wo eigentlich sonst? Schließlich wollen auch Deutsche in den USA nicht alleine bleiben – aber zurück zum Thema, und da muss ich mir mal anmaßen, wörtlich zu zitieren:
„Die Chance, jemanden in einer Bar kennenzulernen, gehe in Berlin gegen Null, ist da zu hören. Und wie fänden die Deutschen einander eigentlich, wenn sie sich immer nur über den Tresen heimlich anstarrten?“
Nun, nun – sie finden sich dennoch, liebe US-Amerikaner – aber eines ist sicher – es ist wieder mal viel Licht auf die Verwendungsmöglichkeiten US-amerikanischer Anmachmethoden gefallen.: gleich Null.