Zweifel am Verbraucherschutz
Liebe Leserinnen und Leser,
Im Datingbereich ist nicht immer alles ganz koscher. Natürlich muss auch ich damit leben, dass „üble Nachrede“ oder gar „Geschäftsschädigung“ juristische Folgen haben kann, und ich bemühe mich deshalb hier bei Liebepur, haargenau zu recherchieren, wie es Journalistenpflicht ist – und dennoch kann ich mir als „kleines Licht“ der Branche nicht leisten, alles zu veröffentlichen, von dem ich Kenntnis bekomme.
Immerhin war die Aktion der Staatsanwaltschaft Kiel – ich berichtete darüber – ein erster Schritt, einmal wirklich Tacheles zu reden gegenüber jenen, die den Partnersuchenden das Geld aus der Tasche ziehen wollen – mit bezahlten Animateurinnen.
Meine Bitte heute gilt Ihrem Verständnis dafür, wenn die Liebepur sehr vorsichtig argumentiert und oft den Konjunktiv bevorzugt – wir könnten sonst als Journal nicht überleben. Allerdings frage ich mich, wo eigentlich die Verbraucherschutzorganisationen und die Verbraucherschützer bei den „Großen“ in Presse, Funk und Fernsehen sind, wenn es gilt, den Schwindlern im Dating-Bereich das Handwerk zu legen – sie haben doch implizit und explizit den Auftrag, das Volk zu schützen, oder etwa nicht?
Ich, für meinen Teil, beginne an einem Verbraucherschutz zu zweifeln, der nicht einmal in der Lage ist, die SMS- und Telefonabzocker in die Schranken zu weisen – denn ich bin persönlich der festen Überzeugung, dass wir erst die Spitze eines Eisberges gesehen haben.
Ihr Gebhard Roese
Herausgeber