Zwischen den Jahren – der alte Glaube bringt Männer ins Haus
Zwischen den Jahren – der alte Glaube bringt Männer ins Haus
Im alten Volksglauben, der sich trotz ständiger Bedrohung durch die Kirche, ja sogar durch die Todesdrohung der Obrigkeit (Karl der Große) nicht hat ausmerzen lassen, gelten die Tage zwischen dem 25. Dezember und dem Neujahrstag als magisch. Je nach Gegend werden manchmal vier, manchmal 11 oder gar 12 solcher Nächte genannt, insbesondere aber:
Die „Thomasnacht“ zwischen dem 21. Und 22. Dezember.
Die „Christnacht“ zwischen dem 24. und 25. Dezember.
Die Sylvesternacht vom 31. Dezember zum 1. Januar.
Die Nacht zwischen dem 5. und 6. Januar, auch „Epiphaniasnacht“ genannt.
Nach dem Volksglauben geschehen in diesen Nächten wunderliche Dinge – und auch junge Frauen sollen ihre liebe Not mit Wodans wilder Jagd haben, die in vielen Gegenden immer noch in Traditionen weiterlebt.
Also, Frauen, hört: Wenn ihr eure Unterwäsche (Dessous, Lingerie, Reizwäsche) an diesen Tagen zum Trocknen aufhängt, dann merken dies die wilden Gesellen und fallen über euch her – je nach Geschmack also: Fenster öffnen oder geschlossen halten – da hilft im übrigen auch gegen Vampire und Werwölfe, die ebenfalls an diesen Tagen unterwegs sind, um Damenbekanntschaften zu machen.
Nehmen wir mal die Satire heraus: Alle Tage zwischen dem 26. und dem 6. Januar eignen sich ganz vorzüglich für Dates, denn zumeist haben die Menschen während dieser Zeit „gemischte Gefühle“ über die Zukunft und wünschen sich kaum mehr, als dass der Zufall ihnen einen Wink geben möge (man denke ans Bleigießen zu Sylvester). Warum also nicht diesen Umstand nutzen? Die Sylvesternacht eignet sich ganz vorzüglich für die Lust – und auch für Langzeitbeziehungen: Das „mit dir beginne ich das neue Jahr“ hat etwas Magisches.
In der Thomasnacht sollen mindestens bayrische Jungfern ihren Bräutigam sehen können – ob er sich nach intensivem Bitten auch leibhaftig einstellt, ist nicht verbürgt, aber durch den Brauch des „Nachtfreiens“ mindestens in ländlichen Gegenden nicht unüblich gewesen.