Internet Dating: schäbige drei Prozent von uns?
Eine neue Studie der BAT-Stiftung will festgestellt haben, dass nur drei Pozent der Deutschen an Internet-Dating interessiert wären. Es handelt sich dabei um eine Repräsentativumfrage unter 2000 Deutschen ab 14 Jahre. Gefragt wurde – auch das ist interessant – nach ihren Mediengewohnheiten.
Text BAT: (laut infocomma)
„Dagegen stellt das Internet-Dating für die meisten Deutschen keine Alternative zum Flirten im wirklichen Leben dar. Nur 3 Prozent machen hiervon Gebrauch“.
Nun ist mir im Grunde wirklich gleichgültig, was und wie die BAT-Stiftung oder meinetwegen die Apotheken-Umschau gerade beforschen lässt – jeder kann ja mit seinem Geld machen, was er will. Das Problem ist nur, dass solche Dinge dann ungefiltert an die Presse gehen, wie es bei der Umfrage der Apotheken-Umschau schon einmal der Fall war.
Also, Damen und Herren Forscher – denken Sie mal nach: Online-Dating wird überwiegend von Alleinstehenden aka Singles betrieben, nicht wahr? Und Ihre 14-17-Jährigen können sie aus der Studie mal bitte rauswerfen, die dürfen nämlich kein Internet-Dating praktizieren. Zudem darf ich sie höflich darauf hinweisen, dass die Frage, ob man Online-Dating betreibt, von anderer Qualität ist als jene, ob man Emails verschickt, alles klar? Wenn nicht, dann können Sie ja noch mal meinen Beitrag ansehen, den ich als Antwort auf die Zahlen der Apotheken-Umschau geschrieben habe – oder gleich mal in die NZZ gucken. Der Artikel bezieht sich zwar noch auf Zeitungsanzeigen, aber so groß sind die Unterscheide nun auch wieder nicht.
Und – ach ja – Hallo, WIKIPEDIA – man muss nicht jede schwach belegte Forschung gleich in das Online-Lexikon aufnehmen, nicht wahr? Nun sagen sie nicht: Ja, Herr Roese, warum ändern Sie denn so etwas nicht? Ganz einfach: weil in Wikipedia jede „wissenschaftliche Studie“ höher bewertet wird als das Erfahrungswissen der Experten.
Ich wurde durch die Kollegen vom Großen Singlebörsen-Vergleich aufmerksam.