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Betrüger, Betrügerinnen und Heiratsschwindel

Gestern Abend sah ich auf 3Sat eine Sendung zu Rechtsproblemen im Alltag – und dort nahm man den Fall der Frau Klatten (ich habe ausführlich berichtet) zum Anlass, nunmehr über Heiratsschwindler zu sprechen – oder besser: über die Betrügereien, die diese begehen.

Wie kann man nun Übergriffe dieser Art, seien es solche von Männern oder Frauen, verhindern?

Wichtig ist vor allem dies: Machen Sie sich ein genaues Bild von ihrem zukünftigen Partner – das Bild, das er für Sie entwickelt, reicht niemals aus – dies wurde dankenswerterweise auch in der Sendung gesagt. Ratschläge, die man oft aus dem Internet hört, sind hingegen fast wertlos: Auch die Familie und vermeintliche Arbeitskollegen können Pappkameraden oder Mitwisser sein. Die Familie eines Täters kann das Spiel durchaus mitspielen – und auch der Kontakt an Arbeitsstellen zu ungewöhnlichen Zeiten kann „getürkt“ werden.

Heute bietet das Internet bereits umfassende Möglichkeiten für den „Backgroundcheck“ einer Person – ansonsten aber helfen Kontakte zum Arbeitgeber oder zum Geschäftsumfeld, in dem der oder die Zukünftige tätig ist. Ein gutwilliger Verlobter wird stets auch ohne Zögern Unterlagen über seine Vermögensverhältnisse vorlegen – wie sich überhaut bei allen Verlobten empfiehlt, die Vermögensverhältnisse vor der Ehe genau zu klären.

Dabei sind die Standardfälle bei Heiratsschwindler und Heiratsschwindlerinnen immer ein wenig ähnlich: Das Opfer wird vorher planvoll herausgepickt, und dann werden die Defizite zielgenau angesprochen. Dazu aus der Sendung in 3Sat (Zitat):

„Meist sind es Frauen, die im Leben schon schwer enttäuscht wurden. Die nichts mehr erwarten. In hohem Maße trauernde Witwen oder geschiedene Frauen, die denken, noch einmal die große Liebe gefunden zu haben. Und die aus Liebe schnell vertrauensselig werden.“

Ein Wort noch zu dem Eindruck, der sich in der Öffentlichkeit mehr als hartnäckig hält: Frauen sind Opfer, Männer sind Täter. Das war vielleicht einmal so. Männer geraten als Opfer nur weniger in den Fokus als Frauen: Sie stecken Männer wirtschaftliche Verluste weg, ohne jemals an die Öffentlichkeit zu gehen – und beißen bei emotionalen Verlusten und dem Gefühl, betrogen worden zu sein, lieber aufs Beißholz, als den Fall anzuzeigen. Natürlich schweigen auch Frauen aus Scham – aber beides ist ganz falsch: Betrug bleibt Betrug – und Betrügereien fangen keinesfalls erst bei den Summen an, die immer wieder genannt werden: Für manche Menschen können schon tausend Euro viel Geld sein.

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