Hihi, lachte das Pferd – und beguckte Nischenbörsen
Ja, wir haben nun wirklich schon aus fast allen Mündern gehört, dass Nischenbörsen mächtig im Kommen (und teilweise auch schon wieder im Gehen sind) – aber nun tischt man uns gleich etwas vom Pferd auf – Pardon, von der Reiterin und dem Reiter, die einander auf schmalen Reitpfaden begegnen sollen. Zitat: „Reiter und Pferdebesitzer haben beispielsweise oft zu wenig Zeit, um ihre Partnerschaft neben ihrem aufwendigen Hobby zu pflegen. Dann gibt es Stress, wenn man sich mal wieder mehr um den geliebten Vierbeiner als um den Partner gekümmert hat“.
So ein Mist aber auch – was wäre die Lösung? Goldfische? Ne, Reiterflirt.eu natürlich. Also gut – abgehakt, weil ich kein Pferd habe. Dann also gastrosingles.de. Das ist so ähnlich wie „Bauer sucht Frau“ (oder mit den Worten des Inhabers: „Ich hatte den elterlichen Betrieb übernommen und war auf der Suche nach einer Partnerin. Was sich bei sechs Tagen Arbeit, oft bis spät abends, als schwierig erwies.“
Ist schwierig – das gebe ich zu. Früher hätte man wohl geschrieben: „Gastwirt mit gutgehendem bürgerlichen Restaurant bietet Einheirat. Koch- oder alternativ Buchhaltungskünste erwünscht“.
Da ist Bahnsingles Berlin schon interessanter („Regional“ ist nicht „Nische“, aber das nur nebenbei). „Sag mir, welche Bahnlinie du fährst und ich hole dich dort ab“ – ganz nett, aber leider nicht, wenn man wenigstens während der Bahnfahrt seine Ruhe haben will vor Wichtigtuerinnen und Wichtigtuern.
Apropos „Bauer sucht Frau“ – das heißt im Web Farmersingles.de und kommt in der gleichen Pressemitteilung vor. Dass Bauern es schwer haben, eine Frau zu finden, steht ja bei der üblichen Anspruchshaltung der deutschen Damen fest.
So – und nun – wer sucht eigentlich wen bei „Psylove“? Da habe ich Erhellendes gesucht, aber nicht gefunden, nur dies:
„Wir möchten mit PsyLove.de einen Treffpunkt zum Kennenlernen und Flirten ermöglichen, der nicht total trendy und hip (gar groovy?) von Berufsjugendlichen gestaltet wurde, sondern einfach ECHT ANDERS ist“. Aha! Echt anders – erinnert mich an ein französisches Sprichwort: je mehr sich ändern soll, umso mehr bleibt alles beim Alten.