Tacheles: Anspruchsvoll im Wartessal – und Currywürste
„Ich habe aber an einen Mann gewisse Ansprüche“, sagte mir einst eine Dame am Telefon. Sie reagierte ziemlich pikiert, als ich ihr nahelegte, doch bitte keine Ansprüche zu haben, sondern mir gegenüber einfach mal ihre Wünsche zu äußern.
Reden wir Tacheles? Wenn eine Dame, besonders solche mit einer „höheren Bildung“, behauptet, Ansprüche zu haben, dann ist sie nicht nur überheblich, sondern absolut zweite Wahl für eine Beziehung – und mit ihrer Bildung ist es auch nicht halb so weit her, wie sei behauptet.
Denn „Ansprüche“ hat nur der, der ein verbrieftes Recht hat –alle anderen dürfen bestenfalls mal Wünsche äußern, Hoffnungen haben oder – noch besser – sich sehr darüber freuen, wenn ein Mensch just die Eigenschaften hat, nach denen man sich sehnt.
Fragen sie bitte mal die Frauen, die glauben, „Ansprüche zu haben“, was sie sind, was sie können und wie viel sie schon durch eigene Kraft erreicht haben. Sie werden ihr blaues Wunder erleben – denn wer mitten im Geschäftsleben steht (ich schrieb es schon einmal) der weiß, dass er dort nicht mit Ansprüchen, sondern mit selbstbewusst eingesetzten Fähigkeiten weiter kommt.
Ansprüche? Dann treten sie mal zurück in die Reihe der Partnersuchenden, die dort zu Tausenden stehen und ihr Glutaugen auf das Meer gerichtet haben, von wo die Schiff mit den Männern kommen sollen. Warten sie nur im Wartesaal der hohen Ansprüche, liebe Dame … und hoffen sie, dass dort eine Imbissbude ist, in der sie ein Paar Currywürste bekommen können, denn Sie werden lange warten.