Die Marke ICH – oder eher selbstbewusst sein?
Damit Sie mir jetzt gar nicht erst entkommen: Für eine Seite müssen Sie sich am Ende entscheiden – entweder sich selbst ein Markenzeichen zu geben, dass sie von anderen unterscheidet – auch „Alleinstellungsmerkmal“ genannt, oder so selbstbewusst werden, dass sie solchen Tinnef gar nicht nötig haben. Ich hoffe, sie entscheiden sich für die Möglichkeit zwei: Nur der Haken an der Sache ist: Das ist schwieriger.
Eigentlich – ja eigentlich geht es um Geld. Um Autoren, die ihre Systeme Vermarkten, wie man sein ICH zur Marke umfriemelt, was laut TAZ dann so klingt: „Was hat Ihre Umwelt davon, dass es sie gibt? Was ist Ihr „Benefit“ (Von mir: „Nutzen)“.
Ja, was ist er denn? Ich sag Ihnen mal was: Es gibt zwei Grundeinstellungen: Die einen sind geworden, was sie sind, weil sie ständig gute Leistungen bringen – und die anderen, weil sie von Grund auf der Überzeugung sind (und andere überzeugen können), dass sie eine wichtige Persönlichkeit sind.
Gilt das auch für die Einstellung zur Partnerschaft? Ja – aber die Wahrheit ist auch hier eine Kröte, die es quer zu schlucken gilt: Wer seine Alleinstellungsmerkmale kennt und gut verkauft, gewinnt die Gefühle des Anderen trotz alledem nur sehr langsam – und wer sich in seiner Persönlichkeit sonnt, der hat eben mal Glück, dass seine Gefühle erwidert werden und mal nicht.
Zwei Dinge noch auf den Weg – erstens: Eine Marke kauft keine Marke – es kann aber sein, dass ein Mensch eine Marke kauft. Ein Beispiel? Die Mädchenfrau zum Beispiel wird „gekauft“, auch wenn klar ist, dass sie nichts als eine Marke ist.
Zweitens: Der Weg zur Persönlichkeit ist lang – und wer plötzlich mit 35 oder 40 entdeckt, dass er statt einer Persönlichkeit ein kleines Vakuum hat, der kann nicht innerhalb von zwei Monaten so viel nachbessern, dass dies nicht auffällt. Also: Wann fangen Sie damit an?