Kondome und Vorurteile
Eine wirklich interessante Studie zum Thema „sicherer Sex“ wurde kürzlich in der medizinischen Fachzeitschrift „The Lancet“ veröffentlicht. Demnach könnte die Gefahr des „unsicheren“ Sex – also Sex zu haben ohne Kondome zu benutzen – in Vorurteilen und mangelnder Kommunikation liegen.
Junge Männer beispielsweise konsumieren Sex, wenn er angeboten wird – gleich, ob sie nun ein Kondom in der Hosentasche haben oder nicht. Auf der anderen Seite werden Frauen oft noch als „leichte Beute“ verachtet, wenn sie Kondome im Handtäschchen haben.
Überraschenderweise fiel es den Befragten in der weltweiten Studie offenbar schwer, überhaupt über Sex miteinander zu reden – und wohl auch deswegen wurden oft keine Kondome benutzt. Statt auf Kondome zu vertrauen, suchen viele Menschen ihren Weg darin, den Gesundheitszustand des Partners zu erraten – sie glauben, an einem gesunden Aussehen erkennen zu können, ob jemand HIV-infiziert ist.
Mein Rat: Das Kondom gehört in die Handtasche aller jungen Mädchen – und sie müssen darauf bestehen, dass es beim Geschlechtsverkehr auch verwendet wird – und das gilt auch für Katholikinnen, egal, was der Papst von Rom dazu sagt. Im Zweifel wiegt eine Sünde gegen die Kirche weniger als eine HIV-Infektion