Brav und Nett – keine guten Eigenschaften für erwachsene Frauen
Psychotherapeuten hinken ihrer Zeit oft weit hinterher, und bis ihre Werke am Buchmarkt erscheinen sind, haben sich die „Syndrome“ meist schon wieder verflüchtigt.
Diesmal ist es das Brave-Tochter-Syndrom, das eine Paartherapeutin nun als Buch vermarktet. Sie heißt Beate Scherrmann-Gerstetter und arbeitet im Baden-Württembergischen Schwäbisch Hall – ein eher beschauliches Städtchen. Ob repräsentativ ist, was das Ehepaar Scherrmann in der Provinz herausgefunden hat, mag bezweifelt werden – doch eines ist sicher: „Brav sein“ ist keine gute Voraussetzung für ein eigenständiges Leben.
Dabei fiel mir ein anderes Wort auf: „Nett sein“ – und in diesem Punkt stimme ich zu: Wer brav und nett zu sein glaubt, ist in Wahrheit für potenzielle Partner völlig uninteressant – und dennoch werden „nette Frauen“ immer wieder gesucht – und sie bieten sich so an. „Suche nette Frau“ kennt Google 50.000 Mal, „Nette Frau sucht“ immerhin noch ungefähr 10.000 Mal.
Was meinen Sie? Ist das „das Brave-Tochter-Syndrom“ wirklich so verbreitet, dass es eines Buches bedarf? Und vielleicht noch dies: Wissen Sie eine Antwort darauf, warum „nett“ oft als einzige Eigenschaft eines Menschen genannt werden kann – sogar von ihm selbst?
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