Übernahme: Was ist so sexy an neu.de?
Nachdem ich gestern geschrieben hatte, dass neu.de von Meetic übernommen wurde und dies auch kommentiert hatte, erfuhr ich den Kaufpreis, der in Deutschland seltsamerweise nicht veröffentlicht wurde – im Ausland allerdings schon.
Stolze 25 Millionen sollen also nach Presseberichten in die Kasse von neu.de geflossen sein – eine beachtliche Summe, wenn man die gleichfalls von der Nachrichtenagentur Reuters Mitgliederzahlen dagegen hält, ist dies sogar eine gigantische Summe.
Was hat Meetic nun aber genau gekauft? Die Pressemitteilung lässt keinen Zweifel daran: Dass Know-how, ebenso wie die neu entwickelte Software von neu.de, werden in Zukunft verschwinden – und auch der alte Firmenstandort. Sowohl die Kunst des Datings wie auch die Technik wird von Meetic kommen – und das man mit dem Deal auch noch annähernd (neu.de-Angaben) 5 Millionen Mitglieder gewonnen hat, ist auch dann kein schlechter Deal, wenn man bedenkt, dass nur ein kleiner Teil davon Beiträge bezahlt (Reuter-Angaben).
Das Best aber, was Meetic gewonnen hat, ist der Name: neu.de ist die bei Weitem bekannteste Partnerbörse im deutschsprachigen Raum, weil der Name so eingängig ist. Die Konkurrenten bei den Dating-Seiten haben es da schwerer: Auch der Name „Meetic“ selbst weist nicht gerade auf einen Datingdienst hin, und der Hauptkonkurrent, „Friendscout24.de“ hat einen zwar in Deutschland leidlich populären, aber irgendwie unpassenden und schwer zu merkenden Namen. Die anderen großen (hauptsächlich „iLove“ und „Match.com“) versuchen auf unterschiedliche Arten, sich im Konkurrenzkampf zu behaupten – bei iLove ist die Zielgruppe etwas anders, und der Weltmarktführer „Match.com“ ist in Europa nicht ganz so erfolgreich, wie er sich dies einmal vorgestellt hatte.
Was ist also so sexy an neu.de? Einmal der Name, dann die Datenbank. Wer dafür 25 Millionen Euro in bar hinblättert, weiß, was er tut.