Schwulenheiler wieder unterwegs
Ach du liebes Bisschen. Da ist „kath.net“ mal wieder dabei, an der „Therapierbarkeit von Schwulen“ herumzuschrauben.
Wer braucht Therapie?
Im Grunde ist die Sache ganz einfach: Wer sich in seiner Geschlechterrolle nicht wohlfühlt, kann einen Therapeuten konsultieren, wenn er mag. Und wenn er sich darin wohlfühlt, wird er eben keinen Therapeuten aufsuchen. Und das betrifft alle Arten von sexuellen Orientierungen und Frauen ebenso wie Männer. Heißt konkret: Auch so bezeichnete „Heterosexuelle“ können Zweifel an ihrer Orientierung haben, denn „heterosexuell“ ist keinesfalls ein Begriff, der absolut hieb- und stichfest ist, wie jüngst Hanne Blank eindrucksvoll dokumentierte.
Und da ganz gewöhnliche Psychotherapeuten stets versuchen, den Klienten zu der Person zu verhelfen, die er wirklich sein will, ist auch klar, was das Ziel der Therapie ist. Wenn möglich, soll ein Einklang mit sich selbst hergestellt werden, um es salopp zu formulieren.
Therapien oder Ideologien?
Wer dann schon Wörter wie „Reparativtherapie, Konversionstherapie oder Reorientierungstherapie“ benutzt, macht sich verdächtig. Denn das Ziel einer Therapie ist doch wohl, eine Veränderung der eignen Person „zu etwas hin“ zu verwirklichen und nicht, den Klienten nach einem Schema zu formen.
Und zudem wäre sicherlich zu fragen, warum all dies zu einer religiösen Frage hochstilisiert wird – im Grunde genommen hat Psychotherapie nichts mit Religion zu tun.
Kah.net bezieht sich auf einen Artikel von Mercatornet, der sich seinerseits auf eine Studie von Paul L. Santero, Neil E. Whitehead und Dolores Ballesteros bezieht. Der Sinn einer Psychotherapie kann unter anderem hier nachgelesen werden. Das Buch von Hanne Blank (2012 erschienen) heißt „Straight“ und wurde bislang nicht ins Deutsche übersetzt.