Die andere Liga beim Online-Dating
Dieser Tage werden Sie in jeder Gazette, die auf sich hält, Sätze lesen können wie „Suchende in Online-Partnerbörsen schreiben bevorzugt solche Menschen an, die um 25 Prozent attraktiver sind als sie selbst. (1)“
Ei, ei. Die Daten stammen aus den USA und wurden
anhand demografischer Daten und den Mustern, mit denen Mitglieder kontaktiert wurden – und zwar auf der Basis aktiver Benutzer einer Online-Dating-Seite erhoben. Die Erhebung dauerte einen Monat und wurde zwischen dem ersten und 31. Januar 2014 erstellt.“
Ob man dabei wirklich etwas „Sensationelles“ feststellen konnte? Ich bezweifle den gesamten Sinn der Studie. Und bitte – in welcher „Liga“ spielen wir eigentlich beim Online-Dating? Ist es richtig, uns in Bildungsklassen, Einkommensklassen oder Attraktivitätsklassen einzuordnen? Entspricht dies dem Menschenbild unserer Kultur?
Online-Dating – sind die Suchkriterien überhaupt menschlich?
Es scheint, als ob Online-Dating sich selbst ad absurdum führt. Menschlich Attraktivität, sie sei geistig, körperlich, emotional oder auf Fähigkeiten bezogen, hat mit den Kriterien, die sowohl Forscher wie auch Online-Dating-Unternehmen dabei anlegen, kaum etwas zu tun.
Was wirklich zählt? Der Mensch, der Sie sind – und der sich letztendlich erst bei der Begegnung wirklich transparent präsentiert. Falls jemand ander Kriterien oder Maßstäbe hat, darf er gerne versuchen, sie durchzusetzen.
(1) Süddeustche
(2) Studie.