Silberpaare
Die meisten Menschen, die ich früher einmal kannte, haben relativ jung geheiratet und sind jetzt längst „Silberpaare“, wenn sie nicht gar inzwischen die Goldene Hochzeit anpeilen. Hingegen lernte ich zwischen dem 35. und dem 50. Lebensjahr fast nur noch Personen kennen, die entweder noch nie oder sehr kurz verheiratet waren – oft auch mehrfach. Nun, da ich ein paar Jahre älter geworden bin und selbst seit langer Zeit (nun ja, lange für mich) verheiratet bin, finde ich mich ständig unter Paaren wieder, die schon „ewig lange“ beisammen sind – verheiratet oder auch nicht. Wahrscheinlich liegt es daran, dass Singles mehr Singles (und damit mehr Geschiedene) kennenlernen und Paare immer wieder auf Paare zugehen.
Wirtschaftlich ist es am interessantesten, möglichst lange mit einem Partner zusammenzubleiben – aber nur dann, wenn sich beide wirklich ergänzen und ähnliche Ziele entwickeln. Ganz schlecht erscheint mir hingegen, wenn Paare lange zusammen sind und sich dabei ständig gegenseitig in der Entwicklung behindern. Vergleichen damit bin ich. So denke ich jedenfalls in der weitaus besseren Lage.
Insgesamt: Lange Ehen sind nicht immer die besten Ehen. Und Personen, die mehrere Ehen genossen oder ertragen haben, sind am Ende oft die interessanteren Personen. Dennoch plädiere ich für die lebenslange Ehe – nicht nur, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Was meinen Sie?