Gib es bald mehr Jungfrauen über 20?
Forscher wollen wissen: Junge Frauen und junge Männer, die sogenannte Generation „Y“, beginnt deutlich später mit dem Geschlechtsverkehr. Demnach soll heue bereits jeder achte junge Mensch mit 26 Jahren noch „Jungfrau“ sein. Bei der Studie aus London handelt es sich um eine Langzeitstudie, sodass Zufallsergebnisse praktisch ausgeschlossen sind. Noch spektakulärer gab sich der Soziologie-Professor Steve McKay, der behauptete, wenn man die Verweigerer der Studie zu den „Jungfrauen“ zählen würde, dann wäre sogar jeder sechste der Befragten noch Jungfrau.
Unklar sind allerdings die Gründe. Teils wird angenommen, dass die Jugend derzeit mit Sex überfrachtet wird und dadurch eine gewisse Furcht vor der eigenen Intimität hat. Das allerdings ist – und da wird die Sache etwas anrüchig – die Einschätzung Erwachsener und keine wissenschaftliche Tatsache.
Ebenso mag es sein, dass immer mehr junge Menschen von der Sexualität ausgeschlossen werden, weil sie einfach niemandem finden, der sich mit ihnen auf Sex einlässt – das könnet vor allem für junge Männer ohne große Zukunftsperspektiven zutreffen. Zudem kann es sein, dass viele Studium und Karriere doch ernster nehmen als viele glauben – da ist für Sexabenteuer keine Zeit.
Im Grunde ist die Sache einfach: Falls die Zahlen der Studie wirklich zutreffen, so hatte ein zwar auffälliger, aber eben doch vernachlässigbar kleiner Teil der Jugendlichen vor dem 26. Lebensjahr keinen Sexualpartner. Die Gründe wurden von Besserwissern nachgeschoben – sie haben mit den aktuellen Zahlen nichts zu tun. Die Diskussion müsste an dieser Stelle anfangen: Was bedeutete s für die Gesellschaft, wenn immer mehr Frauen und Männer sehr spät sexuelle Kontakte aufnehmen? Nichts Gutes für Sie, nichts Gutes für das andere Geschlecht und nichts Gutes für die Gesellschaft, wie ich meine. Und die „Furcht vor der Intimität“ sollen die Leute bitte beweisen, die es behaupten. Sonst müsste man sie als „Labervögel“ einstufen.
Quelle: telegraph.