Vom Blinddate zum Beischlaf?
Jeder redet darüber – die Schwelle zum Sex beim Blinddate wird immer niedriger. Das liegt einerseits daran, dass Blinddates jetzt auch von jungen Leuten angesteuert werden, die so eine einfache Möglichkeit sehen, möglichst viele flirtwillige (und unter ihnen immer einige bettwillige) Menschen kennen zu lernen. Zum anderen liegt es aber auch daran, dass sich die Mentalität der Bilnddater von Beziehungssuchenden zu Flirtsuchenden verändert hat und schließlich sind es die Frauen, die ihre Wunschkandidaten heute viel schneller über die Bettkante ziehen als früher.
Gehen wir einmal davon aus, dass kein Blinddater mit dem absoluten Vorsatz kommt, sich die Nacht mit Sex um die Ohren zu schlagen – was bringt beide dann ins Bett?
Vor allem die Möglichkeit, sofort und ohne Verzögerung naschen gehen zu können – wer wiß, wann das mal wieder vorkommt. Nur, wer wirklich ernsthaft eine Beziehung sucht, wird den Sex am ersten Tag ausschlagen. Nach etwa drei bis fünf Treffen ist dann allerdings Sex fällig: sonst könnet die Beziehung zur Freundschaft abflachen.
Dann: jede Abendbegegnung trägt den Sexkeim in sich: Laue Sommer- oder Frühlingsnächte, das geeignete Licht, die richtige Musik, der späte Abend und der Alkohol sorgen dafür, dass die Hemmschwelle sinkt – dann muss nur noch ein bisschen Bereitschaft dazu kommen – und schon sinken sie hin, die Liebenden.
Schließlich: Das „Spatz-in-der-Hand-Syndrom“. Das existiert zwar in der Wissenschaft nicht, aber in der Realität: Ein lebendiger Mensch ist schon da – und es ist nur noch eine Handberührung nötig, um die nächste Phase einzuleiten. Der Spatz auf dem Rücksitz ist besser als die Taube im Ehebett.