Partnertests erneut unter heftigem Beschuss
Es ist merkwürdig: die psychologische Fachpresse, aber inzwischen auch die allgemeine Presse in den USA ist sehr kritisch gegenüber den Partnertests der Online-Datingagenturen, die in Deutschland inzwischen sogar Online-Partnervermittler heißen. Partnertests sind es eigentlich ohnehin nicht, sondern Programme, die „passende“ Partner ermitteln sollen, weshalb man sie richtiger als „Partnerübereinstimmungstests“ bezeichnen sollte.
Der Wissenschaftler James Houran hat die Nase voll von den absonderlichen Behauptungen der Branche.(ich schrieb gestern bereits über einen anderen Teil seines Artikels) – und er ist ein Experte für solche Tests, der nach eigenen Aussagen bereits in verschiedenen Druckerzeugnissen und Präsentationen aufgedeckt hat, dass diese Test (wörtlich) eine Verschwendung von Zeit und Geld seien. Ohne Namen zu nennen, schreibt er weiterhin, dass es sich bei den Wissenschaftlern in den Datingdiensten zwar um Akademiker und Psychologen handele – aber eben um solche, die lediglich „ein allgemeines Interesse an Beziehungen“ hätten. Sehr interessant ist, dass die neuen Blogs erwähnt werden – und hier kann kein Zweifel sein, wer gemeint ist. In diesen Blogs würden die an sich lauen Experten mit Diplom dann wissenschaftlich aufgewertet.
Sollten wir über Deutschland sprechen? Hier hat alles, was akademisch ist, einen Heiligenschein – und der Psychologen umweht in diesem Land immer noch der Hauch der weißen Magier, die edel, hilfreich und gut sind. Es scheint, als brauche man in Deutschland weder Blogs noch einzelne Jubelperser, um die Öffentlichkeit vor Ehrfurcht erstarren zu lassen – und die Presse tut in Deutschland, Der Schweiz und Österreich wirklich alles, um immer das zu verbreiten, was die lächelnden Halbgötter verkünden.
Partnerübereinstimmungstests können ein Hilfsmittel sein, um einen passenden Partner zu finden – diese Aussage ist richtig. Alle anderen sind falsch.