Das Ende der Fantasie, die Rolle und die Realität
Wenn jemand besondere Wünsche und Vorstellungen von Romantik Liebe, Lust, Sex oder gar risikoreichen erotischen Abenteuern hat, stehen ihm drei Wege offen:
1. Er bleibt im Land der Fantasie. Das ist ein schönes Land, in dem man beliebig agieren kann, doch bleibt man allein mit sich selbst und den Gestalten, die man selbst erzeugt. Die Vorteile: Es ist kostenlos, und es ist sicher. Keine Gefahr für Körper und Psyche, keine sexuell übertragbaren Krankheiten, kein Ärger mit anderen. Der Nachteil: Man kann alles weitgehend voraussehen.
2. Die zweite Möglichkeit ist, eine sichere Bühne zu betreten. Dabei ist stets fragwürdig, was wann, wo und wie „sicher“ ist. „Sicher“ heißt, dass es erstens beim Spiel bleibt, zweitens niemand die Regeln bricht und das Spiel drittens jederzeit beendet werden kann. Das ist aber nicht alles: Ein Spiel, besonders wenn es anderen als „Perversion“ gilt, sollte niemals optisch dokumentiert (gefilmt, fotografiert) werden. Erpressungen, beispielsweise mit SM-Aktionen, kommen leider vor. Ähnliches gilt natürlich auch für „Dreier“, „Ehebruch“ und homoerotische Aktivitäten. Der Nachteil ist immer, dass Sie nicht wissen können, ob sie fotografiert/gefilmt werden oder nicht. Es ist ein Kinderspiel, eine Mini-Kamera in einem Hotelzimmer oder in der Kleidung zu verstecken.
3. Die dritte Möglichkeit ist die unsicherste: auf die honigsüßen Reden eines Fremden (inzwischen auch einer Fremden) hereinzufallen, der/die nichts anderes im Sinn hat, als Sie in irgendeiner Form abhängig zu machen. Dafür gibt es (auch ohne SM-Aktivitäten) unzählige Varianten. Allerdings sind „einsame Wölfe“ dabei am gefährlichsten, die mit der Salami-Taktik arbeiten und dabei psychologische Tricks einsetzen, die an „Gehirnwäsche“ erinnern. Ihre Lieblingsbeute sind Menschen, die psychisch etwas „angeschlagen“ sind oder von Beziehungen enttäuscht wurden.
Es gibt unredlich viele Menschen, die das Land der Fantasie allein und in der Fantasie durchstöbert haben – wahrscheinlich sind es über 90 Prozent, wenn man die „Romantik-Träumer(innen)“ dazuzählt. Und es gibt wenige, die sich mithilfe eines Ehemannes, Partners oder guten Freundes (auch weibliche Pendants gehören dazu) in ein Spiel zu zweit begeben haben oder zu diesem Zweck in den Rotlicht-Bereich abgetaucht sind. Übrigens gibt es prozentual ebenso wenige, die diese Erfüllung in „verschworenen“ SM-Gemeinschaften gefunden haben.
Bislang haben sich noch weniger Menschen in die Fänge der einsamen Wölfe (und vereinzelter Wölfinnen) begeben, die wie der Wolf im Märchen Kreise fressen, um ihre wahren Absichten zu verschleiern. Ihr Ziel ist, das Selbstbewusstsein zu zerstören und ihre Opfer in körperliche, psychische, finanzielle und soziale Abhängigkeit zu ziehen.
Nehmen Sie sich in acht vor der Realität, wenn Sie ein Faible für Abweichungen haben. Und eine „Abweichung“ kann schon der extreme Hang zu kitschigen „romantischen“ Beziehungen sein. Sie können ebenso inszeniert werden wir SM-Rollenspiele oder Sex-Partys, die allein für Sie veranstaltet werden.
Zur Vertiefung: „Liebeszeitung“ vom gleichen Autor oder eine Einlassung zum Thema in englischer Sprache mit einer ähnlichen Warnung.