Deutsche gehen mit Homosexualität entspannt um
Die Akzeptanz von Homosexualität ist in der Gesellschaft angekommen. Das ist die gute Nachricht, die auch die bigotten Krieger gegen neue Formen des Sexualkundeunterrichts in die Außenseiterrolle abdrängt, die ihnen gebührt. Denn fast 90 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Akzeptanz gegenüber homo- und bisexuellen Menschen im Unterricht vermittelt werden soll.
Allerdings will die Öffentlichkeit nicht, dass um Homosexualität so viel Brimborium gemacht wird, wie dies gelegentlich der Fall ist. Dieser Ansicht sind fast 50 Prozent der Befragten einer Studie der Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS). Im Grunde ist diese Meinung allerdings verständlich, und sie gilt keinesfalls ausschließlich für Homosexualität, sondern auch für andere Gruppen, die ständig „auf die große Trommel hauen“. Anders verhält es sich bei den Medien – hier ist ein Viertel der Befragten der Meinung, dass die Berichterstattung über Homosexualität zu viel Raum einnimmt. Tatsächlich nerven diese Berichte, weil sie zumeist keine Aufklärung versprechen, sondern publizistisch Sensationen in die Welt blasen und Spekulationen nähren, beispielsweise, ob Schauspielerinnen und Sängerinnen nun „lesbisch“ oder „bisexuell“ sind.
Eine entspannte Einstellung zur Sexualität, wie sie im Grunde in der Studie zum Ausdruck kommt, ist mit Sicherheit die beste Voraussetzung für das Zusammenleben von Homosexuellen und Heterosexuellen – falls man solche Unterschiede in Zukunft überhaupt noch hervorheben will. Es wäre wirklich besser, Menschen endlich ausschließlich nach ihren Eigenschaften oder Fähigkeiten zu beurteilen, satt danach, wie sich sexuell ausrichten. Und das gilt für alle.
Quelle: Queer – allerdings mit irreführender Überschrift.