Das Tagebuch einer Jungfrau und die große Liebe
„Virgin Diaries“ heißt „Jungfrauentagebücher“ – und die Autorin Ayl sagt von sich selbst, sie wäre eine. Was sie will? Nicht einfach so entjungfert werden – nein: die „große Liebe“ soll es sein. Zitat:
„Es ist nicht der Druck, vor dem 18. Lebensjahr Sex zu haben, der uns treibt, sondern die Tatsache, dass wir mit aller Macht versuchen die große Liebe zu finden, und das ohne Rücksicht auf Verluste. Zu erkennen, dass wir vielleicht einfach nur darauf warten müssen, dass die große Liebe uns findet, davon sind wir weit entfernt.“
So weit, so gut. Aber zwei Einwände hätte ich doch, nämlich diese:
– Wer Liebe sucht – egal in welchem Alter, trägt immer ein Risiko – auch das des Verlusts. Wer das nicht will, sollte es bleiben lassen, die Liebe zu suchen – und vielleicht überhaupt nicht mehr ausgehen.
– Die große Liebe findet uns nicht – diesen Schwachsinn glauben aber tatsächlich sogar noch 40-Jährige. Eines Tages wird dein Prinz kommen, sagt das Märchen vom Aschenbrödel. Mal ein Wort an die Aschenbrödel dieser Welt: Schmeißt eure Illusionen und eure Kleider weg, verjagt die blöden Tauben und besucht mal einen Stilberater. Aschenbrödel sind nämlich gerade nicht sonderlich gefragt, vor allem bei Prinzen.
Also – Mädchen zwischen 16 und 60 – lasst es bleiben, von der großen Liebe zu träumen – eine Nummer kleiner tut es auch.
