Überprüft: schlechte Chancen am Heiratsmarkt
Erst einmal die Behauptung:
Akademikerinnen um die 40 haben neben männlichen Hartz-IV-Empfängern den schwersten Stand am Online-Heiratsmarkt.
(Quelle: Im Ursprung Singlebörsen-Vergleich, aber auch Presserzeugnisse)
Fakt: Akademikerinnen haben schlechte Chancen am Heiratsmarkt
Ja, das stimmt. Es liegt aber sehr wahrscheinlich er in erster Linie daran, dass Akademikerinnen nicht nur auf „Augenhöhe“ heiraten wollen. Sie wollen vielmehr auch noch andere „Ansprüche“ durchsetzen. Durch Fehleinschätzungen des eigenen Marktwerts kommt es dann zur miesen Ausgangslage. Tatsache: Dort, wo sie suchen, ist die Luft dünn und die Konkurrenz ausgesprochen stark – und die Art, wie sie suchen, ist oftmals beinahe aussichtslos.
Fakt: Frauen über 40 finden ihre Wunschpartner selten
Frauen über 40 finden ihre Wunschpartner selten. Das liegt an den Marktgegebenheiten, die leider zunächst gegen Frauen über 40 sprechen. Aber: Chancen gibt es immer dann, wenn die Frau die geeigneten Männer selbst anspricht. Männer sind nämlich eher geneigt, im Alter tief herunterzugehen, wenn sie glauben, die freie Auswahl zu haben. Habens sie aber nicht – und auf diese Weise kommt dann die gleichaltrige Partnerin ins Spiel, die nicht unbedingt durch Jugend, sondern durch Lebens- und Liebeserfahrung punktet.
Fakt: Hart-IV-Empfänger gelten als Zukunftslos
Ob uns das nun gefällt oder nicht: Ehen werden mit dem Wunsch eingegangen, zu zweit besser zu leben als alleine. Das ist nicht neu und nicht im geringsten abhängig von Hartz. Wer heiratet, geht vor allem eine wirtschaftliche Verpflichtung ein: Die Ehe ist ein Vertrag. Deshalb muss die wirtschaftliche Kraft wenigstes langfristig erkennbar sein – oder der männliche Partner muss die Rolle des Hausmannes annehmen. Ebenso schwer wie Hartz-IV-Empfänger haben es übrigens Selbstständige (beispielsweise Künstler), die ein unregelmäßiges Einkommen haben.
Ist das gerecht?
Gerecht gibt es bei Heiratsaussichten nicht. Die Ehechancen sind ausschließlich vom Heiratsmarkt abhängig. Und weil die Ehe Abhängigkeiten erzeugt, binden sich Menschen langfristig nur an andere, mit denen sie eine Zukunft planen können. Allen anderen bleiben wechselnde Beziehungen, die ebenfalls erfüllend sein können, aber nicht so verpflichtend sind.