Warum Sie einzigartig sind und Marketing für sich betreiben sollten
Kürzlich erhielt ich eine E-Mail, in der ich aufgefordert wurde, mich doch bitte mit Jens Löser zu beschäftigen – oder jedenfalls mit dem, was er über die Partnersuche zu sagen weiß. Der Namensträger ist der Autor eines Buches mit em schönen Namen „Single sucht Frosch“. Wer jetzt meint, das habe er schon einmal gehört, der irrt. Ich habe bereits ein Interview mit Herrn Löser aus der „Badischen Zeitung“ zum Anlass genommen, um die im Buch vertretenen Ansichten zu hinterfragen.
Machen wir’s kurz: Jens Löser ist der Auffassung, dass Partnersuche etwa mit Selbst-Marketing zu tun hat. Und das, was Löser sagt, passt gut: Man benötigt bei der Partnersuche viele Kontakte, denn dem Single auf der Pirsch geht es so wie dem qualifizierten Verkäufer wertvoller Waren: Es gibt viele Interessenten, aber nicht alle Interessenten kaufen.
Das gilt nicht nur für Männer, die Frauen suchen, sonder auch für Frauen, die auf Männersuche sind. Ich schrieb dazu:
Wenn Sie eine Frau sind und sich mit Ihrer Kleidergröße, Körbchengröße oder Haarfarbe anpreisen, dann sind sie austauschbar wie ein Automobil, das sich gut fährt. Menschen allerdings zeichnen sich durch eine Vielfalt von Eigenschaften aus, und auch durch manche Facetten. Es wäre also gut, wenn Sie ein eindeutiges, zwar marktgerechtes, aber dennoch sehr individuelles Profil vorlegen könnten.
Wollen Sie jetzt einen Moment Atem holen? Sehen Sie – mit dieser Botschaft, so ernst und richtig sie auch sein mag, erreiche ich die Masse der partnersuchenden Frauen nicht die Bohne. Wenn diese nämlich lesen, dass sie sich anbieten müssen, und zwar nicht mit Äußerlichkeiten und Allerweltseigenschaften, sondern mit ihren Alleinstellungsmerkmalen, dann klappen die Jalousien sofort herunter. Und wenn ich dann noch schreibe, dass sie sich den Marktgesetzen beugen müssen, dann geht ein Aufschrei durch die Massen: „Ich bin doch keine Ware“. Ich kann dann zwar noch sagen: „Träum weiter davon, kein handelbares Gut zu sein“, aber dann fallen nicht nur die Jalousien herunter, sondern die Tür verschließt sich endgültig.
Also muss ich einen Umweg wählen, falls ich diese partnersuchenden Frauen dennoch erreichen will, und ihren Wunsch nach romantischen Begegnungen mit ein paar Grundsätzen des Marktes unterfüttern, die ich dann aber nicht so nennen darf.
Paradox? Na klar ist das paradox. Aber es ist, so scheint mir, der einzig mögliche Weg um die bestehende Hürde zum Marketing-Denken zu überwinden.
Warum Sie an der Markt gehen müssen, ohne eien Ware zu sein
Klar – es ist völlig abartig, sich selbst mit einer Ware zu vergleichen. Doch das ist ja gar nicht der Fall. Sie selbst – ja SIE, die SIE dies jetzt lesen, sind ein einzigartiges Geschöpf, das mit genauer dieser Einzigartigkeit auf Partnersuche geht. Und das ist der Unterschied. Sehen Sie, wir Männer sind normalerweise Fans von Betriebssystemen, Handymarken, Automobilherstellern oder irgendwelchen andren Produkten. Und wenn wir nun genau hinsehen, dann kann man mit Computern surfen, schreiben und verwalten, mit Handys telefonieren und Botschaften aussenden und mit nahezu jedem Auto fahren. Das macht es den Verkäufern so schwer: Sie verkaufen, was alle verkaufen.
Nur etwas ist unverwechselbar: SIE. Und da ist genau der Grund, warum Sie sich noch einmal überlegen sollten, ob Sie sich nicht doch mit dem Marktgedanken anfreunden könnten.