Das Kuriositätenkabinett – Dating im Fernsehen
Das sogenannte „Privatfernsehen“ hat schon viele billig Dating-Shows produzierte und dabei letztendlich auf primitive Instinkte gesetzt, die unter dem Etikett „Dating“ vermarktet wurden.
Neben den verbliebenen Romantikern, die sich für das Liebesglück der Kandidaten interessieren, mischt sich eine schadenfrohe Fangemeinde. Eine ganze Generation junger Fernsehzuschauer kennt Dating im deutschen Fernsehen der vergangenen zehn Jahre nur als Kuriositätenkabinett. Der Erfolg dieser Interpretation des Genres führte Dating in eine Sackgasse.
Dem wäre ja nichts hinzuzufügen, wenn man nicht sogleich über die nächste Show lobhudlen würde: Ebenfalls billig produziert, ebenfalls im Grunde erniedrigend, und ebenfalls dem Voyeurismus zugewandt. Und – ebenfalls eine Show, die im Grunde gar nichts mit „Dating“, also der Suche nach einer tragfähigen Beziehung mit einem liebenswerten Menschen, zu tun hat.
Wer es absolut erleben muss oder ertragen will – die Sendung heißt „Kiss Bang Love“. Und wer glaubt, es wäre wirklich „total ungewöhnlich“, der sollte sich mal die Webseite von Pro Sieben ansehen.