Reißerischer Artikel über Cybersex im BLICK
Die angeblichen Geheimnisse des Internets sind immer ein gutes Lesefutter für die Frühstückspausenlektüre der Leute im Blaumann. Das weiß natürlich auch der schweizerische BLICK (eine Art BILD-Zeitung der Schweiz). Titel: „Vom Chat direkt ins Bett“.
Ein Redaktionsmitglied soll sich „SuperBlondie“ eingeloggt haben und diese Frage gestellt: „Was läuft denn so“. Die Antwort fiel dann auch entsprechend aus – „wir erzählen einander geile Geschichten, mailen intime Fotos und onanieren dazu“. Offenbar muss der BLICK einen Teil davon geglaubt haben – auch, dass Chat-Frauen sich nach Lust und Laune ausziehen, sich reiben und dazu stöhnen – so wie es eben der Bauarbeiter in der Frühstückspause lesen möchte. In den Hirnen der BLICK-Redakteure ist diese Amateurstriphölle dann aber noch zu toppen und spricht von einem gewissen Z, der die barbusigen „Internet-Eroberungen“ mal so einfach ruckzuck in der Realität trifft – und dort mal gleich Feuchtigkeitsaustausch betreibt: („Ein Chat-Mitglied und eine Psychiaterin) … schoben eine wilde Nummer auf der Couch, wo sonst die Patienten der Frau Seelendoktor ihre Ängste und Geheimnisse offenbaren“.
So weit der BLICK. Zurück zur Realität: Der Chatraum ist der ideale Ausgangspunkt für Frauen, die Männer abzocken wollen und für andere Trickser aller Art – lassen sie es bleiben, dort Menschen kennen zu lernen – gleich, ob für eine Nacht oder das ganze Leben. Es gelingt nur sehr, sehr selten.