Deutsche Frauen: Selbstzufrieden und nichts lieber als Single?
Sind deutsche Frauen bis an die Grenze zum Selbstbetrug mit ihrem Single-Status zufrieden? FriendScout24 hat zum „Tag des Singles“ am 11.11.2015 deutsche Frauen udn Männer nach der Qualität ihres Singledaseins befragen lassen. Das Ergebnis ist erschreckend. Doch Pressemitteilungen sind geduldig. Dort heißt es dann „Lebe lieber selbstbewusst“ oder gar „Carpe Diem“ als Sinnbild für berufliches Fortkommen. Und wer „nutzt den Tag“ für die Liebe und das Glück? Niemand mehr?
Wenn man Umfragen glauben darf, lebe ich unter lauter Egozentrikern und Beziehungsgestörten. Denn runde 52 Prozent der männlichen Singles und über zwei Drittel der weiblichen Singles behaupteten von sich, sie „genössen, dass sie machen können, was sie wollen.“ Was bedeuten würde, dass nur 32 Prozent der Frauen einer Bindung mehr Gewicht beimessen würden als diesem fragwürdigen Freiheitsanspruch. Ähnlich euphorisch fühlten sich die deutschen Frauen angeblich wegen ihres Singledaseins: Sie sagten, sie seien „gerne Single“ und behaupteten lapidar, „es müsse schon passen“, bevor sie sich binden würden. (Frauen 54 Prozent, Männer 41 Pozent). Zudem plustern sie sich gerne auf, wenn jemand behauptet, man sei nur in einer Beziehung komplett: 40 Prozent der Frauen lehnen ab, nur in einer Beziehung wirklich „komplett“ zu sein – aber nur 25 Prozent der Männer.
Allerdings – 42 Prozent der Single-Frauen denken schon mal „Abends oder an Wochenenden“ darüber nach, dass Single zu sein kein reines Zuckerlecken ist. Und – nun wird der sprichwörtliche „Hund in der Pfanne verrückt“ – nur etwa vier Prozent der befragten Frauen meinen, als Single „aufregenderen Sex“ zu haben als in der Beziehung.
Nun weiß ich (wie Sie vermutlich auch), dass der Wert solcher Befragungen so gut wie „null“ ist. Aber selbst die Grundtendenz, die darauf erkennbar wird, sagt doch klar und deutlich: Unser deutschen Frauen sind egozentrisch, bindungsunwillig und oberflächlich – oder sie demonstrieren dies jedenfalls, wenn sie befragt werden.
Sicher – wenn es so sein sollte, müssten wir Männer hinnehmen, dass „die deutschen Frauen“ so sind – und uns anderwärts Frauen suchen, die mehr Sinn für Zweisamkeit, ein schönes gemeinsames Heim und vielleicht eine Familie haben.
Und die Männer? Sie sind nach der Befragung deutlich bereiter, das Single-Leben für eine schöne, befriedigende Beziehung aufzugeben – aber noch lange nicht bereit genug. Denn auch sie sind zu einem viel zu hohen Prozentsatz überheblich und folgen fragwürdigen Idealen.
Ich hoffe, dass sich die aus der Umfrage resultierenden Tendenzen nicht bis in tief die junge Generation hineinreichen. Denn die Frauen zwischen 30 und 45, die als Singles leben, sind bei Weitem nicht so „frohe Singles“, wie sie es in die Welt hinausposaunen.
Aber das erfährt man nun einmal nicht aus Umfragen. Offiziell wird von der „mittleren Generation“ herumsalbadert, es „gäbe keine Probleme“, und alles sei in jedem Alter „easy“. Aber das ist es nicht. Wer nicht sät, wird nicht ernten, sondern eines Tages Fallobst aufheben müssen.
Und in genau dieser Situation sind die deutschen Frauen ab 40, die sich lauthals darüber beklagen, dass es keine „guten Männer mehr gäbe“.
Hinweis: Der Artikel wurde unter Mitverwendung von Zahlenmaterial geschrieben, das FRIENDSCOUT24 in Pressemitteilungen veröffentlichte.