Die Horrorgeschichte in BILD und was Sie daraus lernen können
Horrorgeschichten über Internet-Beziehungen werden von der Presse (hier: BILD-Zeitung) gerne ausgeschlachtet: Da träumt die arme Verkäuferin also „von Liebe und heißem Sex“ und begegnet statt dessen einem „Killer“, der in der Tat etwas Schändliches getan haben soll: Er tötete die Frau und „entsorgte“ die Leiche in einer Tiefkühltruhe. Immerhin kam die Polizei ihm nach sechs Monaten auf die Spur.
– Was wirklich zwischen beiden geschah, wissen wir natürlich nicht – doch ist die Geschichte von vornherein recht merkwürdig:
– Die Dame soll sich im Web in Lorenromanmanier als BDSM-Sklavin angedient haben
– Sie soll den Mann in einem Chatraum kennen gelernt haben, also nicht in einer Partnerbörse – gelegentlich ist jedoch auch von einer „Kontaktbörse“ die Rede.
– Bereits kurz nach dem Treffen soll es zu einem (wie auch immer gearteten) „Streit“ gekommen sein, bei der die Zeitung mutmaßt, dass es um falsche Angaben zum Ehestand seitens des Mannes ging – das ist höchst unglaubwürdig.
– Andere Berichte sprechen davon, die Frau wolle sich „fest an den Mann binden“, was nach Lage der Dinge sehr unwahrscheinlich ist, da es sich um ein erstes Treffen handelte.Nun – was können Sie daraus lernen?
– Stellen Sie sich im Internet nicht betont gefühlsduselig dar – das lockt alle Arten von zwielichtigen Gestalten an.
– Stellen Sie keine Aktfotos, BDSM-Bilder oder Bilder ins Netz, die sie in devoter Haltung zeigen
– Recherchieren Sie über Ihren Partner (auch über Ihre Partnerin), bevor Sie ihn treffen – besonders, wenn Sie eine weite Reise zu ihm machen.
– Jede Art von Betrug und Verbrechen im Internet-Dating beginnt mit Illusionen. Bleiben Sie realistisch.
– Begeben Sie sich beim ersten Treffen niemals in Situationen, in denen sie in ihrer Bewegungsfreiheit gehemmt werden.
– Benutzen Sie Standard-Sicherheitsvorkehrungen: reden Sie mit Menschen in Zügen und Flugzeugen. Gehen Sie noch an einen Kiosk oder reden sie mit Taxi- oder Busfahrern.
– Setzen Sie sich möglichst niemals in fremde Fahrzeuge und fahren Sie nicht zu unbekannten Orten – und vor allem – halten Sie Ihr Handy bereit.
– Versuchen Sie, Konflikten rechtzeitig aus dem Weg zu gehen und verschärfen Sie niemals Konflikte durch heftige Argumentation.
Zuletzt: Denken Sie bitte daran, dass sie als selbstbewusste Frau in der Regel auch auf selbstbewusste Männer treffen, die sich zu klaren und eindeutigen Regeln mit ihnen treffen. Wenn Sie sich dann noch sicher sind, wer Sie sind und was Sie wollen – dann laden Sie jedenfalls nicht in der Tiefkühltruhe – sondern eher auf dem Standesamt.
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