Der April – heiter und nachdenklich
Ihr Kontakt mit dem Herausgeber
Den April habe ich ja hier heiter begonnen – aber er wird wie das Wetter: Ein bisschen heiter, ein bisschen bewölkt und dann und wann auch regnerisch.
Immerhin habe ich Ihnen versprochen, ein paar der kleinen und großen Tricks zu veröffentlichen, mit denen in alter und neuer Zeit Partnersuchende geködert wurde. Nicht bei allen war es gleich so schlimm, dass sie statt in die Honigtöpfchen der Liebe in die Honigfallen der Bärenjäger(innen) gerieten – viel häufiger ist „ein bisschen schummeln“ im Spiel – und zwar auf allen Seiten: bei den Suchenden, bei den Betreibern und sogar bei den Testern. Damit sie dies gleich wissen: Ich schummele nicht, weil ich nicht von diesem Magazin leben muss (ich würde auch verhungern, wenn ich es müsste) – und auch ein großer Teil der Anbieter, Partnersuchenden und Tester schummelt natürlich nicht.
„Schummeln“ bedeutet für mich bereits: Einen kleinen Teil der Wahrheit in den Vordergrund zu stellen und den größeren Teil zu verschweigen – und aus dieser Sicht wird eben doch viel geschummelt. Wie weit der Schritt zum Betrug ist, mag jeder selbst entscheiden – doch wer wird da gleich „juristisch“ werden? Schon die ersten Ehemäkler wurden in London des Betrugs bezichtigt, weil sie keine Partner nachweisen konnten.
Hier beginnt der klassische Konflikt: Konnten sie es nicht, weil sie die Gesuche wegwarfen, nachdem sie den Obulus erhalten hatten oder konnten sie es nicht, weil die Bewerberin oder der Bewerber chancenlos war? Und wenn sie oder er chancenlos war, warum wurde dann kassiert?
Sehen Sie, bereits an dieser Stelle werden ein paar Menschen entrüstet aufstehen und sagen: „Chancenlos kennen wir hier gar nicht“. Da sehen Sie mal, wie schwer es ist, über das Thema zu schreiben. Wo ich eine Lücke in der Formulierung lasse (und ich muss viele Lücken lassen) sticht sofort eine dieser Agenturen und Flirtdienste hinein und behauptet, dass bei ihr alles ganz anders sei.
So müssen Sie und ich eben mit Haken und Ösen leben – und den großen, weithin empfohlenen und bewährten Agenturen und Diensten auf Biegen oder Brechen vertrauen. Am Ende zählt nämlich nicht, ob hier und dort ein bisschen übertrieben wurde – am Ende zählt nur der Erfolg.