Die Woche: Aprilscherze, Kälte und Papiertüten
Schon haben wir den 3. April, wobei das Datum eher eine unterordnete Rolle spielt. Man stülpt uns allen den Karfreitag über – und er ist zwar frei, aber kalt und ungemütlich. Kennenlernen am Karfreitag? Nicht, wenn es die christliche Kirche verhindern kann: Es herrscht Tanzverbot. Ich habe keine Ahnung, was sonst noch verboten ist, aber ein Tag der Liebe wird es für die meisten Singles sicher nicht.
Zuvor gab es noch den ersten April. Kein Scherz: Papiertüten über dem Kopf sollten dafür sorgen, dass Speed-Dating-Teilnehmer die Psyche ihrer Partnerinnen erkennen und nicht von ihrer Schönheit geblendet sind. Auch kein Scherz: PARSHIP überraschte zum 1. April mit einer Pressemitteilung, der Eigentümer habe das Unternehmen an einen britischen Investor verkauft. Netter Zeitpunkt, so etwas zu verkünden, wirklich. Auch kein Aprilscherz, sondern ein vielfach verbreitetes Gerücht: Google soll in Zukunft angeblich Webseiten besser bewerten, die smartphonegeeignet sind.
Unser Aprilscherz: Wenn schon eine Papiertüte über dem Kopf, warum dann nicht auch noch den Körper in einen Sack verpacken, zugebunden bis obenhin? Wissenschaftlich perfekt untermauert, versteht sich. Immerhin haben wir ihn am nächsten Tag aufgelöst – nicht ohne süffisant eine Textstelle der dpa zu zitieren.
Auch ein Aprilscherz: Das nach Eigenangaben größte Schwulenportal warb mit sinnlich-einladenden Frauen – tatsächlich, aber eben nur am ersten April.
Der Deal zwischen der Verlagsgruppe Holtzbrinck und dem britischen Investor Oakley Capital war für mich übrigens ein Signal, einmal den Zustand der Online-Partnervermittler in Deutschland zu beleuchten.
Ja- – und dann war da noch ein Artikel über Vorurteile gegenüber dem Online-Dating. Das meist ging in Ordnung – außer bei den Kosten und Leistungen. Denn soviel ist sicher: Single-Börsen und Online-Partnervermittler haben jahrelang ihre Rechnungen aufgemacht, ohne daran zu denken, was sie ihren Kunden verdanken: eine wundervolle, aussagefähige Datenbank. Besonders die attraktiven Kunden zahlen also doppelt: einmal mit ihrem Profil, das neue Mitglieder anzieht, und dann noch mit ihren Beiträgen, die oft über viel zu lange Perioden gezahlt werden müssen.
Ich hoffe inständig, Ihnen nächste Woche wieder lustvollere Beiträge liefern zu können. Ostern soll ja ein freudiges Fest sein, wie ich immer wieder höre – und sollte sich der Frühling demnächst von seiner Sonnenseite zeigen, wird es vielleicht auch noch wahr.