Seelenverwandtschaft – die wertlose Übereinstimmung
Seelenverwandtschaften, so stellte Annette Riestenpatt im Elite-Blog fest, müssen nicht zwangsläufig zur Liebe führen. Geschildert wird das Beispiel zweier Menschen, die sich im Internet immer näher kommen – durch Email. Als sie sich dann trafen, sprangen die berühmten Funken nicht über – und die Internromanze blieb eine Seelenverwandtschaft, wurde aber keine Liebe.
„Verwandte Seelen“ sind ohnehin oft eine Fehleinschätzung. Selbst in den intimsten Begegnungsgruppen, in denen nun wirklich die Seele nach außen gekehrt wird, macht man sich Illusionen: „Ich verstehe dich so gut“ oder „es ist, als ob ich es selber erlebt hätte“ sind zwar ehrlich gemeint, sie halten aber der Überprüfung zumeist nicht stand: andere Ausgangspositionen, anderer Verlauf, andere Wertschätzungen.
Müssen denn nun die „Seelen“ überhaupt verwandt sein, wenn man miteinander zur Liebe, zur Beziehung oder zur Ehe schreiten will? Ich denke. Nein. Die verwandtesten Seelen sind Verwandte – und sie heiraten einander bekanntlich nicht. Die Evolution hat uns dazu bestimmt, andere Eigenschaften als die Eigenen zu suchen – und die Kultur lehrt uns, dies vor Ähnlichem Sozialen und Hintergrund und Bildungsgrad zu tun.
Frau Riestenpatt erwähnt noch, dass sich Online-Partnervermittlungen, wie ElitePartner, mit „Persönlichkeitstests“ und Partnerverträglichkeitsprüfungen („Matching“) dabei helfen. Wem’s hilft, dem mag’s helfen. Aber die Liebe wächst eben nicht auf dem Nährboden von Tests – sondern sie erwächst aus dem Augenblick der Begegnung.