Sugardaters – wie ist das eigentlich mit den Sugar Babys?
Sugardaters – wie ist das eigentlich mit den Sugar Babys? Ein Interview mit Fanny von Sugardaters.de
Manche Webseiten-Betreiber sind sehr zurückhaltend, wenn Journalisten kritische Fragen stellen. Bei der Dating-Seite „Sugardaters.de“ hatte ich eine ähnliche, wenn nicht gar noch größere Zurückhaltung erwartet. Zu meiner Überraschung erhielt ich aber sehr offene, überzeugende Antworten von meiner Gesprächspartnerin Fanny. Das Gespräch fand am 10. Februar 2015 statt.
Liebe Pur: Wen wünschen Sie sich als Mitglieder für Sugardaters?
Fanny (Sugardaters): Wir sind an Frauen und Männern interessiert, die nach „gegenseitigen vorteilhaften Beziehungen“ suchen. Das heißt, wir wenden uns an den Mann, der eine Freundin sucht, die er ein bisschen verwöhnen darf und an die Frau, die einen Mann sucht, der sie gerne verwöhnt. Doch es geht nicht nur um Sugar Daddys und Sugar Babys – wir heißen auch Sugar Mamas und Toy Boys willkommen.
Liebe Pur: Das klingt nicht gerade nach „Beziehungen fürs Leben“, nicht wahr?
Fanny (Sugardaters): Bei uns ist es möglich, nach kurzfristigen und langfristigen Beziehungen zu suchen. Wichtig ist, dass es sich um reelle Beziehungen handelt, da sugardaters.de eine Datingseite ist. Wir wissen, dass über unsere Webseite durchaus langfristige Beziehungen entstanden sind. Wir glauben, damit auf dem richtigen Weg zu sein.
Liebe Pur: Was sagen Sie, wenn Ihnen jemand vorwirft, „gegenseitigen vorteilhaften Beziehungen“ seien nur eine Abwandlung von „Sex gegen Geld“?
Fanny (Sugardaters): Es gibt Leute, die SugarDating mit einer Form von Prostitution verwechseln. Diese Leute haben aber das Konzept missverstanden. Bei SugarDating handelt es sich um Beziehungen (nicht Geschäftsverbindungen) und die Möglichkeit echter Romantik.
Liebe Pur: In der Branche gibt es international und auch in Deutschland bereits ähnliche Anbieter. Was unterscheidet Sie und was sind Ihre Alleinstellungsmerkmale?
Fanny (Sugardaters): Unser Konzept ähnelt zwar dem anderer Unternehmen, wicht aber in einem entscheidenden Punkt ab, da wir eine echte Dating-Plattform für Sugar Daddys und Sugar Babes anbieten. Darüber hinaus heißen wir auch Sugar Mamas und männliche Sugar Babes willkommen. Außerdem legen wir unseren Fokus als europäisches Unternehmen, das in Dänemark gegründet wurde, sehr auf den europäischen Markt – und davon verstehen wir etwas. Ein weiterer Unterschied besteht darin, dass wir wirklich eine Datingseite betreiben, das heißt, wir achten darauf, echte Nutzer im Mitgliederstamm zu haben. Die Mitglieder sollen sich hundertprozentig sicher sein, dass ander Mitglieder tatsächlich Menschen sind und keine Fakes. Das prüfen wir manuell anhand der Profile.Liebe Pur: Warum spezialisieren Sie sich gerade auf Deutschland? Gibt es hier so viele generöse Herren?
Fanny (Sugardaters): Ja, das glauben wir ganz sicher. Deutschland ist unser Nachbar und ein bedeutender Markt für Online-Dating. Im europäischen Rahmen sind Deutsche schon jetzt unsere zweitgrößte Benutzergruppe. Und das Potenzial ist in Deutschland wirklich sehr groß.
Liebe Pur: Wir meinten eigentlich, ob es so viele solvente Herren gibt, die sich auch finanziell leisten können, eine Beziehung mit einem „Sugar Baby“ einzugehen. Wie schätzen sie das ein? Sie haben doch sicher den deutschen Markt analysiert?
Fanny (Sugardaters): Wir haben den deutschen Markt nicht analysiert. Aber als immer mehr deutsche Nutzer sich auf Sugardaters.de registrierten, wollten wir uns besonders auf diesen Markt fokussieren. Außerdem wird es unter Berücksichtigung der vielen ähnlichen Anbieter deutlich, dass die deutschen Männer und Frauen Interesse an dieser Form von Dating haben.
Liebe Pur: Was wächst ihrer Meinung nach schneller – die Nachfrage nach „persönlichen Sponsoren“ auf den Seiten der „Sugar Babys“ oder das Angebot von Sugar Daddys und Sugar Mamas?
Fanny (Sugardaters): Auf Sugardaters.de gibt es im Augenblick mehr als doppelt so viele weibliche und männliche SugarBabes als SugarDaddys und SugarMamas. Die Nachfrage nach „persönlichen Sponsoren“ ist also am größten. Eine besonders große Anzahl von weiblichen SugarBabes finden wir aber positiv. Auf vielen anderen Datingseiten haben die männlichen Nutzer die Mehrheit, was die Suche nach einem Partner für die Männer erschweren kann.
Liebe Pur: Noch eine letzte Frage: Glauben Sie, dass es im Rahmen der Frauenemanzipation, die ja in Skandinavien tiefere Wurzeln hat als in Deutschland, auf Dauer ebenso viele weibliche wie männliche Sponsoren nach „Sugar Babys“ suchen werden?
Fanny (Sugardaters): Zurzeit gibt es mehr SugarDaddys als SugarMamas und so wird es zukünftig wahrscheinlich immer noch aussehen. Die Konstellation „ältere Frau und jüngerer Mann“ ist heutzutage noch tabuisiert, auch in Dänemark. Sie wird aber noch häufiger in der Öffentlichkeit, z. B. unter Prominenten, gesehen, was dazu beitragen kann, dass das Tabu langsam abgebaut wird.
Bilder: © 2015 by sugardaters.dk